dpkg-depcheck - bestimmt Pakete, die benutzt werden, um einen
Befehl auszuführen.
ÜBERSICHT
dpkg-depcheck [Optionen] Befehl
Dieses Programm führt den angegebenen Befehl unter
strace aus, bestimmt dann die in diesem Prozess verwendeten Pakete
und gibt sie aus. Die Liste kann auf verschiedene Arten, wie in den
nachfolgenden Optionen beschrieben, gekürzt werden. Ein gutes
Beispiel dieses Programms wäre der Befehl dpkg-depcheck -b
debian/rules build, der eine gute erste Annäherung an die von
einem Debian-Paket benötigte Build-Depends-Zeile geben würde.
Beachten Sie jedoch, dass dies keine direkte Information über
benötigte Versionen oder architekturspezifische Pakete liefert.
- -a, --all
- meldet alle Pakete, die benutzt werden, um Befehl
auszuführen. Dies ist das Standardverhalten. Falls es zusammen mit
-b, -d oder -m verwendet wird, gibt es
zusätzliche Informationen über jene Pakete, die von diesen
Optionen übersprungen wurden.
- -b,
--build-depends
- meldet keine für den Bau wesentlichen
(»build-essential«) oder wesentlichen
(»essential«) benutzten Pakete oder irgendwelche ihrer
(direkten oder indirekten) Abhängigkeiten.
- -d,
--ignore-dev-deps
- zeigt keine benutzten Pakete, die direkte Abhängigkeiten
verwendeter -dev-Pakete sind. Dies impliziert -b.
- -m,
--min-deps
- gibt einen minimalen Satz benötigter Pakete aus und
berücksichtigt direkte Abhängigkeiten. Die Verwendung von
-m impliziert -d ebenso wie -b.
- -C,
--C-locale
- führt Befehl mit der Locale C aus.
- --no-C-locale
- ändert nicht die Locale, wenn Befehl ausgeführt
wird.
- -l,
--list-files
- meldet außerdem die Liste der Dateien, die von jedem Paket benutzt
werden.
- --no-list-files
- meldet nicht die Dateien, die von jedem Paket verwendet werden, hebt eine
-l-Option auf.
- -o,
--output=DATEI
- gibt die Paketdiagnose in DATEI statt auf der Standardausgabe
(Stdout) aus.
- -O,
--strace-output=DATEI
- schreibt die Ausgabe von strace nach DATEI, wenn
Befehl nachverfolgt wird, anstatt eine temporäre Datei zu
benutzen.
- -I,
--strace-input=DATEI
- erhält die strace-Ausgabe von DATEI anstatt vom
Verfolgen von Befehl; strace muss für diese Arbeit
mit den Optionen -f -q ausgeführt worden sein, damit das
funktioniert.
- -f,
--features=LISTE
- aktiviert oder deaktiviert Funktionalitäten, die in einer durch
Kommas getrennten LISTE wie folgt angegeben sind. Eine
Funktionalität mit +Funktionalität oder nur
Funktionalität ist aktiviert und eine mit
-Funktionalität ist deaktiviert. Die derzeit bekannten
Funktionalitäten sind:
- warn-local
- warnt, falls Dateien in /usr/local oder /var/local verwendet
werden, ist standardmäßig aktiviert.
- discard-check-version
- verwirft execve, wenn dem Programm nur ein
--version-Argument gegeben wurde; dies ist ein Behelf für
einige Konfigurationsskripte, die auf Binärdateien hin
prüfen, die sie nicht wirklich verwenden.
Standardmäßig aktiviert.
- trace-local
- versucht außerdem Dateien zu identifizieren, auf die in
/usr/local und /var/local zugegriffen wird.
Üblicherweise nicht besonders nützlich, da Debian keine
Dateien in diesen Verzeichnissen ablegt. Standardmäßig
deaktiviert.
- catch-alternatives
- warnt beim Zugriff auf Dateien, die unter der Kontrolle des
Debian-alternatives-Mechanismus stehen. Standardmäßig
aktiviert.
- discard-sgml-catalogs
- verwirft den Zugriff auf SGML-Kataloge; einige SGML-Werkzeuge lesen beim
Start alle registrierten Kataloge. Dateien, die auf den regulären
Ausdruck /usr/share/sgml/.*\.cat passen, werden als Kataloge erkannt.
Standardmäßig aktiviert.
- --no-conf,
--noconf
- keine Konfigurationsdateien lesen, Dies kann nur als erste auf der
Befehlszeile angegebene Option benutzt werden.
- -h, --help
- zeigt Aufrufinformationen und wird beendet.
- -v, --version
- zeigt Versions- und Copyright-Informationen und wird beendet.
Die beiden Konfigurationsdateien /etc/devscripts.conf und
~/.devscripts werden in dieser Reihenfolge eingelesen, um
Konfigurationsvariablen zu setzen. Um Konfigurationsdateieinstellungen
außer Kraft zu setzen, können Befehlszeilenoptionen verwendet
werden. Umgebungsvariablen werden zu diesem Zweck ignoriert. Die derzeit
bekannte Variable ist:
- DPKG_DEPCHECK_OPTIONS
- Dies sind Optionen, die vor den Befehlszeilenoptionen ausgewertet werden,
zum Beispiel
- DPKG_DEPCHECK_OPTIONS="-b -f-catch-alternatives"
- was diese Optionen an dpkg-depcheck weiterreicht, bevor
irgendwelche Befehlszeilenoptionen verarbeitet werden. Sie sind gut
beraten, wegen den Launen der Shell-Klammersetzung, keine knifflige
Klammersetzung zu verwenden!
Copyright 2001 Bill Allombert <ballombe@debian.org>.
Änderungen Copyright 2002, 2003 Julian Gilbey <jdg@debian.org>.
dpkg-depcheck ist freie Software, sie unterliegt der GNU General
Public License, entweder Version 2 der Lizenz oder (nach Ihrer Wahl)
irgendeiner späteren Version. Sie sind eingeladen, es zu
ändern und/oder Kopien davon unter bestimmten Bedingungen
weiterzugeben. Es besteht absolut keine Gewährleistung für
dpkg-depcheck.
ÜBERSETZUNG
Diese Übersetzung wurde mit dem Werkzeug po4a
<URL:https://po4a.alioth.debian.org/> durch Chris Leick
c.leick@vollbio.de im Juli 2012 erstellt und vom deutschen
Debian-Übersetzer-Team korrekturgelesen. Bitte melden Sie alle Fehler
in der Übersetzung an debian-l10n-german@lists.debian.org oder
als Fehlerbericht an das Paket devscripts. Sie können mit dem
folgenden Befehl das englische Original anzeigen »man -L C
Abschnitt deutsche_Handbuchseite«.