ldattach - einen Verbindungsmodus (line discipline) zu einer
seriellen Verbindung hinzufügen
ÜBERSICHT
ldattach [-1278denoVh] [-i iSchalter]
[-s Geschwindigkeit] Verbindungsmodus Gerät
Der ldattach-Daemon öffnet die angegebene
Geräte-Datei (die auf ein serielles Gerät verweisen
sollte) und fügt einen Verbindungsmodus für die
Verarbeitung der gesendeten und/oder empfangenen Daten hinzu. Dann geht es
in den Hintergrund und hält das Gerät offen, so dass der
Verbindungsmodus aktiv bleibt.
Der Verbindungsmodus kann entweder als Name oder als Zahl
angegeben werden.
Um den Verbindungsmodus aufzuheben, beenden Sie den
ldattach-Prozess mit kill(1).
Ohne Argumente gibt ldattach Benutzungshinweise aus.
Abhängig von der Kernelversion werden die folgenden
Verbindungsmodi unterstützt:
- TTY(0)
- Der vorgegebene Verbindungsmodus, der sowohl transparente Verarbeitung
(Rohmodus) als auch die üblichen Bearbeitungsfunktionen der
Terminalverbindung ermöglicht (interaktiver Modus, »cooked
mode«).
- SLIP(1)
- Protokollverarbeiter für das »Serial Line IP
(SLIP)«-Protokoll zum Übertragen von TCP/IP-Paketen
über serielle Verbindungen.
- MOUSE(2)
- Gerätetreiber für über RS232 verbundene
Zeigegeräte (serielle Mäuse).
- PPP(3)
- Protokollverarbeiter für das »Point to Point Protocol
(PPP)« zum Übertragen von Netzwerkpaketen über
serielle Verbindungen.
- STRIP(4)
- AX25(5)
- X25(6)
- Treiber für die Übertragung von X.25-Paketen über
asynchrone serielle Verbindungen.
- 6PACK(7)
- R3964(9)
- Treiber für das Simatic-R3964-Modul.
- IRDA(11)
- Linux IrDa- (infrared data transmission-)Treiber - siehe
http://irda.sourceforge.net/
- HDLC(13)
- Synchroner HDLC-Treiber
- SYNC_PPP(14)
- Synchroner PPP-Treiber
- HCI(15)
- Bluetooth HCI-UART-Treiber.
- GIGASET_M101(16)
- Treiber für serielle Siemens-Gigaset-M101-DECT-Adapter
- PPS(18)
- Treiber für die serielle PPS-Quelle (Pulse Per Second).
- GSM0710(21)
- Treiber für das »GSM 07.10 multiplexing
protocol«-Modem (CMUX).
- -1, --onestopbit
- setzt die Anzahl der Stop-Bits der seriellen Verbindung auf 1.
- -2, --twostopbits
- setzt die Anzahl der Stop-Bits der seriellen Verbindung auf 2.
- -7, --sevenbits
- setzt die Zeichengröße der seriellen Verbindung auf 7
Bits.
- -8, --eightbits
- setzt die Zeichengröße der seriellen Verbindung auf 8
Bits.
- -d, --debug
- hält ldattach im Vordergrund. Dies ist für
Debugging-Zwecke sinnvoll oder um es unterbrechen zu können, sowie
für ausführliche Ausgaben in die Standardfehlerausgabe
bezüglich des Verarbeitungsfortschritts.
- -e,
--evenparity
- setzt die Parität der seriellen Verbindung auf gerade.
- -i, --iflag
[-]Wert…
- setzt die angegebenen Bits in das c_iflag-Datenwort einer seriellen
Verbindung. Der angegebene Wert kann eine Zahl oder ein
symbolischer Name sein. Ist dem Wert ein Minuszeichen
vorangestellt, werden die angegebenen Bits stattdessen gelöscht.
Durch Kommata getrennte Werte können angegeben werden, um mehrere
Bits zu setzen oder zu löschen.
- -n,
--noparity
- setzt die Parität der seriellen Verbindung auf keine.
- -o,
--oddparity
- setzt die Parität der seriellen Verbindung auf ungerade.
- -s, --speed
Wert
- setzt die Geschwindigkeit (die Baud-Rate) der seriellen Verbindung auf den
angegebenen Wert.
- -c, --intro-command
Zeichenkette
- setzt einen initialen Befehl, der vor dem Aufruf von ldattach
über die serielle Verbindung gesendet wird. Beispielsweise kann im
Verbindungsmodus GSM0710 das Modem mit dem Befehl
»AT+CMUX=0« in den CMUX-Modus versetzt werden.
- -p, --pause
Sekunden
- wartet die Anzahl an Sekunden, bevor ldattach aufgerufen
wird. Die Vorgabe ist eine Sekunde.
- -V, --version
- zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.
- -h, --help
- zeigt diese Hilfe an und beendet das Programm.
Tilman Schmidt (tilman@imap.cc)
Der Befehl ldattach ist Teil des Pakets util-linux und kann von
https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/ heruntergeladen
werden.
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von
Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> und Mario Blättermann
<mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.
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