loginctl - Steuern des Systemd-Anmeldeverwalters
ÜBERSICHT
loginctl [OPTIONEN…] {BEFEHL} [NAME…]
Die folgenden Optionen werden verstanden:
--no-ask-password
Den Benutzer nicht für Authentifizierung
für privilegierte Aktionen befragen.
-p, --property=
Bei der Anzeige der Eigenschaften der Sitzung/des
Benutzers/des Sitzes wird die Anzeige auf die als Argument festgelegten
Eigenschaften begrenzt. Falls nicht angegeben, werden alle gesetzten
Eigenschaften angezeigt. Das Argument sollte ein Eigenschaftsname wie
»Sessions« sein. Falls mehr als einmal angegeben, werden alle
Eigenschaften mit den festgelegten Namen angezeigt.
--value
Bei der Anzeige von Sitzungs-/Benutzer-/Sitzeigenschaften
mit show wird nur der Wert ausgegeben und der Eigenschaftsname und
»=« übersprungen.
-a, --all
Bei der Anzeige der
Sitzungs-/Benutzer-/Sitz-Eigenschaften werden alle Eigenschaften angezeigt,
unabhängig davon, ob sie gesetzt sind oder nicht.
-l, --full
Prozessbaumeinträge nicht verkürzen.
--kill-who=
Der zu tötende Prozess wird ausgewählt,
wenn dies zusammen mit kill-session verwandt wird. Muss entweder
leader oder all sein, um auszuwählen, ob nur der
Leitprozess einer Sitzung oder alle Prozesse der Sitzung getötet werden
sollen. Standardmäßig all, falls nicht angegeben.
-s, --signal=
Wählt das an den ausgewählten Prozess zu
sendende Signal, wenn es zusammen mit kill-session oder
kill-user verwandt wird. Muss eine der gut bekannten Signal-Angaben wie
SIGTERM, SIGINT oder SIGSTOP sein.
Standardmäßig SIGTERM, falls nicht angegeben.
-n, --lines=
Steuert die Anzahl der anzuzeigenden Journal-Zeilen,
startend bei der neusten, wenn es zusammen mit user-status und
session-status verwandt wird. Akzeptiert eine positive Ganzzahl als
Argument. Standardmäßig 10.
-o, --output=
Steuert die Formatierung der angezeigten
Journal-Einträge, wenn es zusammen mit
user-status und
session-status verwandt wird. Siehe
journalctl(1) für die
verfügbare Auswahl. Standardmäßig
»short«.
-H, --host=
Führt die Aktion aus der Ferne aus. Geben Sie den
Rechnernamen oder einen Benutzernamen und Rechnernamen (getrennt durch
»@«) an, zu dem verbunden werden soll. Dem Rechnernamen darf
optional ein Port, auf dem SSH auf Anfragen wartet, getrennt durch
»:« und dann ein Container auf dem festgelegten Host
angehängt werden, womit direkt zu einem bestimmten Container auf dem
angegebenen Rechner verbunden wird. Dies verwendet SSH, um mit der
Maschinen-Verwalterinstanz auf dem Rechner in der Ferne zu kommunizieren.
Container-Namen dürfen mit machinectl -H RECHNER
aufgezählt werden. Stellen Sie IPv6-Adressen in Klammern.
-M, --machine=
Führt die Aktion in einem lokalen Container aus.
Geben Sie den Namen des Containers an, zu dem verbunden werden soll.
--no-pager
Die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm
weiterleiten.
--no-legend
Gibt die Legende nicht aus, d.h. die Spaltenköpfe
und die Fußzeile mit Hinweisen.
-h, --help
Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das
Programm.
--version
Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das
Programm.
Die folgenden Befehle werden verstanden:
list-sessions
Listet die aktuellen Sitzungen auf.
session-status [Kennung…]
Zeigt knappe Laufzeitinformationen zu einer oder mehrerer
Sitzungen an, gefolgt von den neusten Protokolldaten aus dem Journal.
Akzeptiert eine oder mehrere Sitzungskennungen als Parameter. Falls keine
Sitzungskennungen übergeben werden, wird der Status der Sitzung des
Aufrufenden angezeigt. Diese Funktion ist dazu gedacht, menschenlesbare
Ausgabe zu erzeugen. Falls Sie Computer-auswertbare Ausgaben suchen, verwenden
Sie stattdessen show-session.
show-session [Kennung…]
Zeigt Eigenschaften von einer oder mehrerer Sitzungen
oder dem Verwalter selbst an. Falls kein Argument festgelegt ist, werden die
Eigenschaften des Verwalters angezeigt. Falls eine Sitzungskennung festgelegt
ist, werden die Eigenschaft der Sitzungen angezeigt.
Standardmäßig werden leere Eigenschaften unterdrückt.
Verwenden Sie --all, um diese auch anzuzeigen. Um bestimmte
Eigenschaften zur Anzeige auszuwählen, verwenden Sie
--property=. Dieser Befehl ist dazu gedacht, verwandt zu werden,
wannimmer Computer-auswertbare Ausgabe benötigt wird. Verwenden Sie
session-status, falls Sie nach formatierter, menschenlesbarer Ausgabe
suchen.
activate [Kennung]
Aktiviert eine Sitzung. Dies bringt eine Sitzung in den
Vordergrund, falls eine andere Sitzung derzeit im respektiven Sitz im
Vordergrund ist. Akzeptiert eine Sitzungskennung als Argument. Falls kein
Argument festgelegt ist, wird die Sitzung des Aufrufenden in den Vordergrund
gebracht.
lock-session [Kennung…],
unlock-session [Kennung…]
Aktiviert/Deaktiviert die Bildschirmsperre auf einer oder
mehreren Sitzungen, falls die Sitzung dies unterstützt. Akzeptiert eine
oder mehrere Sitzungskennungen als Argumente. Falls kein Argument festgelegt
ist, wird die Sitzung des Aufrufenden ge- bzw. entsperrt.
lock-sessions, unlock-sessions
Aktiviert/Deaktiviert die Bildschirmsperre auf allen
aktuellen Sitzungen, die dies unterstützen.
terminate-session Kennung…
Beendet eine Sitzung. Dies tötet alle Prozesse der
Sitzung und gibt alle dieser Sitzung zugeordneten Ressourcen frei.
kill-session Kennung…
Sendet ein Signal an einen oder mehrere Prozesse der
Sitzung. Verwenden Sie --kill-who=, um den zu tötenden Prozess
auszuwählen. Verwenden Sie --signal=, um das zu sendende Signal
auszuwählen.
list-users
Listet alle aktuell angemeldeten Benutzer auf.
user-status [BENUTZER…]
Zeigt knappe Laufzeitinformationen über eine oder
mehrere angemeldete Benutzer an, gefolgt von den neusten Protokolldaten aus
dem Journal. Akzeptiert eine oder mehrere Benutzernamen oder numerische
Benutzerkennungen als Parameter. Falls kein Parameter übergeben wurde,
wird der Status für den Benutzer der Sitzung des Aufrufenden angezeigt.
Diese Funktion ist dazu gedacht, menschenlesbare Ausgabe zu erzeugen. Falls
Sie Computer-auswertbare Ausgabe suchen, verwenden Sie stattdessen
show-user.
show-user [BENUTZER…]
Zeigt Eigenschaften von einer oder mehreren Benutzern
oder dem Verwalter selbst an. Falls kein Argument festgelegt ist, werden die
Eigenschaften des Verwalters angezeigt. Falls ein Benutzer festgelegt ist,
werden die Eigenschaften des Benutzers angezeigt. Standardmäßig
werden leere Eigenschaften unterdrückt. Verwenden Sie --all, um
diese auch anzuzeigen. Um bestimmte Eigenschaften zur Anzeige
auszuwählen, verwenden Sie --property=. Dieser Befehl ist dazu
gedacht, verwandt zu werden, wannimmer Computer-auswertbare Ausgabe
benötigt wird. Verwenden Sie user-status, falls Sie nach
formatierter, menschenlesbarer Ausgabe suchen.
enable-linger [BENUTZER…],
disable-linger [BENUTZER…]
Benutzer-Fortbestehen für einen oder mehrere
Benutzer aktivieren/deaktivieren. Falls dies für einen bestimmten
Benutzer aktiviert ist, wird für diesen Benutzer beim Systemstart ein
Benutzerverwalter gestartet und nach Abmeldungen aufrechterhalten. Dies
erlaubt es Benutzern, die nicht angemeldet sind, langlaufende Dienste
auszuführen. Akzeptiert einen oder mehrere Benutzername(n) oder
numerische UIDs als Argument. Falls kein Argument festgelegt ist, wird das
Benutzer-Fortbestehen für den Benutzer der Sitzung des Aufrufenden
aktiviert/deaktiviert.
Siehe auch die Einstellung KillUserProcesses= in
logind.conf(5).
terminate-user BENUTZER…
Beendet alle Sitzungen für einen Benutzer. Dies
tötet alle Prozesse von allen Sitzungen des Benutzers und gibt alle dem
Benutzer zugeordneten Laufzeitressourcen frei.
kill-user BENUTZER…
Sendet ein Signal an alle Prozesse eines Benutzers.
Verwenden Sie --signal=, um das zu verwendende Signal
auszuwählen.
list-seats
Listet die derzeit verfügbaren Sitze auf dem
lokalen System auf.
seat-status [NAME…]
Zeigt knappe Laufzeitinformationen über einen oder
mehrere Sitze an. Akzeptiert einen oder mehrere Sitznamen als Parameter. Falls
keine Sitznamen übergeben werden, wird der Status des Sitzes der
Sitzung des Aufrufenden angezeigt. Diese Funktion ist dazu gedacht,
menschenlesbare Ausgabe zu erzeugen. Falls Sie Computer-auswertbare Ausgabe
suchen, verwenden Sie stattdessen show-seat.
show-seat [NAME…]
Zeigt Eigenschaften von einem oder mehreren Sitzen oder
dem Verwalter selbst an. Falls kein Argument festgelegt ist, werden die
Eigenschaften des Verwalters angezeigt. Falls ein Sitz festgelegt ist, werden
die Eigenschaften des Sitzes angezeigt. Standardmäßig werden
leere Eigenschaften unterdrückt. Verwenden Sie --all, um diese
auch anzuzeigen. Um bestimmte Eigenschaften zur Anzeige auszuwählen,
verwenden Sie --property=. Dieser Befehl ist dazu gedacht, verwandt zu
werden, wannimmer Computer-auswertbare Ausgabe benötigt wird. Verwenden
Sie seat-status, falls Sie nach formatierter, menschenlesbarer Ausgabe
suchen.
attach NAME GERÄT…
Hängt ein oder mehrere Geräte dauerhaft an
einen Sitz. Das Gerät sollte mittels eines Gerätepfades im
Dateisystem /sys festgelegt werden. Um einen neuen Sitz zu erzeugen,
hängen Sie mindestens eine Graphikkarte an einen bisher unbenutzten
Sitznamen. Sitznamen dürfen aus a–z, A–Z, 0–9,
»-« und »_« bestehen und müssen mit
»seat« beginnen. Um eine Zuweisung eines Geräts zu einem
bestimmten Sitz aufzulösen, weisen sie es einfach einem anderen Sitz zu
oder verwenden Sie flush-devices.
flush-devices
Entfernt eine vorher mit attach erstellte
Gerätezuweisung. Nach diesem Aufruf verbleiben nur automatisch
erstellte Sitze und ihnen ist alle Sitz-Hardware zugeordnet.
terminate-seat NAME…
Beendet alle Sitzungen auf einem Sitz. Dies tötet
alle Prozesse von allen Sitzungen auf einem Sitz und gibt alle ihnen
zugeordneten Laufzeitressourcen frei.
Bei Erfolg wird 0 zurückgegeben, anderenfalls ein
Fehlercode ungleich Null.
Beispiel 1. Benutzerstatus abfragen
$ loginctl user-status
fatima (1005)
Since: Sat 2016-04-09 14:23:31 EDT; 54min ago
State: active
Sessions: 5 *3
Unit: user-1005.slice
��user@1005.service
\[u2026]
��session-3.scope
\[u2026]
��session-5.scope
��3473 login -- fatima
��3515 -zsh
Apr 09 14:40:30 laptop login[2325]: pam_unix(login:session):
session opened for user fatima by LOGIN(uid=0)
Apr 09 14:40:30 laptop login[2325]: LOGIN ON tty3 BY fatima
Es gibt zwei Sitzungen, 3 und 5. Sitzung 3 ist eine graphische
Sitzung, die mit einem Stern markiert ist. Es wird der Verarbeitungsbaum
einschließlich der zwei entsprechenden Bereichs-Units und der
Benutzerverwaltungs-Unit angezeigt.
$SYSTEMD_PAGER
Zu verwendendes Textanzeigeprogramm, wenn
--no-pager nicht angegeben ist, setzt
$PAGER außer Kraft.
Falls weder
$SYSTEMD_PAGER noch
$PAGER gesetzt sind, wird eine
Reihe wohlbekannter Textanzeigeprogrammimplementierungen der Reihe nach
ausprobiert, einschließlich
less(1) und
more(1), bis
eines gefunden wird. Falls keine Textanzeigeprogrammimplementierung gefunden
wird, wird keines aufgerufen. Setzen der Umgebungsvariablen auf die leere
Zeichenkette oder den Wert »cat« ist äquivalent zur
Übergabe von
--no-pager.
$SYSTEMD_LESS
Setzt die an
less übergebenen Optionen
(standardmäßig »FRSXMK«) außer Kraft.
Falls der Wert von $SYSTEMD_LESS nicht »K«
enthält und less das aufgerufene Textanzeigeprogramm ist, wird
Strg+C durch das Programm ignoriert. Dies ermöglicht es less,
sich um Strg+C selbst zu kümmern.
$SYSTEMD_LESSCHARSET
Setzt den an less übergebenen Zeichensatz
(standardmäßig »utf-8«, falls das aufrufende
Terminal als UTF-8-kompatibel erkannt wurde) außer Kraft.
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