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RTCWAKE(8) System-Administration RTCWAKE(8)

rtcwake - bis zu einer angegebenen Aufwachzeit in einen Systemschlafzustand eintreten

ÜBERSICHT

rtcwake [Optionen] [-d Gerät] [-m Standby-Modus] {-s Sekunden|-t time_t}

Dieses Programm wird zum Eintreten in einen Systemschlafzustand und zum Aufwachen zu einer angegebenen Zeit verwandt.

Dies verwendet plattformübergreifende Linux-Schnittstellen, um in einen Schlafzustand des Systems einzutreten und diesen nicht später als zu der angegebenen Uhrzeit wieder zu verlassen. Es kann jeden RTC-Rahmentreiber verwenden, der die Aufweck-Schalter des Standard-Treibermodells unterstützt.

Dies wird normalerweise wie das alte Hilfswerkzeug apmsleep verwandt, um aus einem Suspendierzustand wie ACPI S1 (Bereitschaft) oder S3 (Suspendierung-auf-Platte) wieder aufzuwachen. Die meisten Plattformen können dies ohne die Entsprechungen von BIOS, APM oder ACPI durchführen.

Auf einigen Systemen kann dies auch wie nvram-wakeup verwandt werden, um aus Zuständen wie ACPI S4 (Suspendierung-auf-Platte) aufzuwachen. Nicht alle Systeme haben dauerhafte Medien, die für solche Suspendierungsmodi geeignet sind.

Beachten Sie, dass die Alarmfunktionalität von der Hardware abhängt; nicht jede RTC ist in der Lage, einen Alarm bis zu 24 Stunden in der Zukunft einzurichten.

Die Einrichtung der Suspendierung kann durch aktive Hardware unterbrochen werden. Beispielsweise können schnurlose USB-Eingabegeräte für einen Bruchteil einer Sekunde weiterhin Ereignisse senden, nachdem die Eingabetaste gedrückt worden ist. rtcwake versucht, dieses Problem zu vermeiden und wartet, bis das Terminal sich beruhigt hat, bevor es einen Systemschlaf einleitet.

legt einen alternativen Pfad zur Adjust-Datei fest.
liest den Uhrzeitmodus (ob die Hardware-Uhr auf UTC oder lokale Zeit gesetzt ist) aus der Datei adjtime, in der hwclock(8) diese Information ablegt. Dies ist die Vorgabe.
setzt die Aufweckzeit auf den Wert des Zeitstempels. Format des Zeitstempels kann eines der folgenden sein:
JJJJMMTThhmmss
JJJJ-MM-TT hh:mm:ss
JJJJ-MM-TT hh:mm (Sekunden werden auf 00 gesetzt)
JJJJ-MM-TT (Zeit wird auf 00:00:00 gesetzt)
hh:mm:ss (Datum wird auf heute gesetzt)
hh:mm (Datum wird auf heute gesetzt, Sekunden auf 00)
tomorrow (Zeit wird auf 00:00:00 gesetzt)
+5min
verwendet das angegebene Gerät statt rtc0 als Echtzeituhr (RTC). Diese Option ist nur relevant, falls Ihr System mehr als ein RTC hat. Sie können hier rtc1, rtc2, … angeben.
nimmt an, dass die Hardware-Uhr auf lokale Zeit gesetzt ist, unabhängig von dem Inhalt der Datei adjtime.
listet die verfügbaren Optionsargumente von --mode auf.
wechselt in den angegebenen Standy-Modus. Gültige Werte für Modus sind:
ACPI-Zustand S1. Dieser Zustand bietet eine minimale, aber trotzdem messbare Stromersparnis und stellt einen Übergang mit geringer Latenz zu einem funktionierenden System bereit. Dies ist der Standardmodus.
Die Prozesse sind eingefroren, alle Geräte sind suspendiert und alle Prozessoren laufen leer. Dieser Zustand ist ein allgemeiner Zustand, der keine plattformspezifische Unterstützung benötigt, er spart aber weniger Strom als Suspendierung-auf-Platte, da das System sich weiterhin in einem laufenden Zustand befindet. (Verfügbar seit Linux 3.9.)
ACPI-Zustand S3 (Suspendierung-in-RAM). Dieser Zustand bietet signifikante Stromeinsparungen, da alles in dem System außer dem Speicher, der in einen selbstauffrischenden Modus zum Erhalt seines Inhalts gebracht ist, in einen Niedrigenergiezustand überführt ist.
ACPI-Zustand S4 (Suspendierung-auf-Platte). Dieser Zustand ermöglicht die größten Energieeinsparungen und kann auch verwandt werden, wenn die Hardware-nahen Unterstützungen für das Energiesparen der Plattform fehlen. Dieser Zustand funktioniert ähnlich zu Suspendierung-in-RAM, im abschließenden Schritt wird zudem der Inhalt des Speichers auf Platte geschrieben.
ACPI-Zustand S5 (Ausschalten). Dies erfolgt durch Aufruf von »/sbin/shutdown«. Wird von ACPI nicht offiziell unterstützt, funktioniert üblicherweise aber.
suspendiert nicht sondern setzt nur die RTC-Aufweckzeit.
suspendiert nicht, liest aber das RTC-Gerät aus, bis die Alarmzeit eintritt. Dieser Modus ist für die Fehlersuche nützlich.
deaktiviert einen vorher gesetzten Alarm.
zeigt die Alarminformationen im Format: »alarm: off|on <Zeit>. Die Zeit ist im Ausgabeformat von ctime(), z.B. »alarm: on Tue Nov 16 04:48:45 2010«.
Diese Option macht alles, außer den Alarm tatsächlich einzurichten, das System zu suspendieren oder auf den Alarm zu warten.
setzt die Aufweckzeit auf Sekunden in der Zukunft (von jetzt).
setzt die Aufwachzeit auf die absolute Zeit time_t. time_t ist die Zeit in Sekunden seit 1970-01-01, 00:00 UTC. Verwenden Sie das Werkzeug date(1), um zwischen der menschenlesbaren Zeit und time_t umzuwandeln.
nimmt an, dass die Hardware-Uhr auf UTC (Universal Time Coordinated) gesetzt ist, unabhängig von dem Inhalt der Datei adjtime.
Ausführlicher Modus.
zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.
zeigt diese Hilfe an und beendet das Programm.

Einige PC-Systeme können derzeit Schlafzustände wie mem unter alleiniger Verwendung des durch diesen Treiber verwandten Kernelcodes nicht verlassen. Sie benötigen Hilfe durch Benutzerprogramme, damit der Framebuffer wieder funktioniert.

/etc/adjtime

Dieses Programm wurde mehrfach auf LKML und anderen Listen veröffentlicht, bevor es in der Kernel-Commit-Nachricht für Linux 2.6 im Git-Commit 87ac84f42a7a580d0dd72ae31d6a5eb4bfe04c6d erschien.

Das Programm wurde von David Brownell <dbrownell@users.sourceforge.net> geschrieben und von Bernhard Walle <bwalle@suse.de> verbessert.

Dies ist freie Software. Sie können Sie unter den Bedingungen der GNU General Public License <http://www.gnu.org/licenses/gpl.html> verteilen. Es gibt KEINE HAFTUNG, soweit gesetzlich erlaubt.

hwclock(8), date(1)

Der Befehl rtcwake ist Teil des Pakets util-linux und kann vom Linux-Kernel-Archiveheruntergeladen werden.

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Dr. Tobias Quathamer <toddy@debian.org> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

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Juni 2015 util-linux