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umount - Dateisysteme aushängen
umount -a [-dflnrv] [-t Dateisystemtyp] [-O Option …]
umount [-dflnrv] {Verzeichnis|Gerät} …
umount -h|-V
Der Befehl umount hängt das oder die erwähnten Dateisysteme aus der Dateihierarchie aus. Ein Dateisystem wird durch das Verzeichnis angegeben, in dem es eingehängt wurde. Die Angabe des speziellen Gerätes, auf dem sich das Dateisystem befindet, kann unter Umständen auch funktionieren. Aber diese Vorgehensweise ist veraltet, hauptsächlich deswegen, weil dies nicht funktionieren würde, wenn das Gerät in mehr als einem Verzeichnis eingehängt ist.
Beachten Sie, dass ein Dateisystem nicht ausgehängt werden kann, wenn es »belegt« ist, zum Beispiel wenn darauf befindliche Dateien geöffnet sind, wenn sich das Arbeitsverzeichnis eines Prozesses dort befindet oder eine dortige Auslagerungsdatei in Benutzung ist. Der verursachende Prozess könnte durchaus umount selbst sein – es öffnet die Libc, und diese wiederum könnte beispielsweise lokale Dateien öffnen. Ein »lockeres« Aushängen vermeidet dieses Problem, kann aber andere Probleme hervorrufen. Siehe die Beschreibung zu --lazy unten.
Weitere Details zu dieser Option finden Sie in der Handbuchseite zu mount(8). Beachten Sie, dass umount diese Option nicht an die Hilfsprogramme /sbin/mount.Typ übergibt.
Beachten Sie, dass diese Option nicht gewährleisten kann, das sich der Umount-Befehl nicht aufhängt. Es wird dringend empfohlen, absolute Pfade ohne Symlinks zu verwenden, um unerwünschte »readlink«- und »stat«-Systemaufrufe auf unerreichbaren NFS-Dateisystemen beim Aushängen zu vermeiden.
Ein baldiger Neustart des Systems wäre zu erwarten, wenn Sie diese Option für Netzwerkdateisysteme oder lokale Dateisysteme mit Untereinhängungen verwenden. Der empfohlene Anwendungsfall für umount -l ist es, ein Hängenbleiben des Systems beim Herunterfahren durch eine unerreichbare Netzwerkfreigabe zu verhindern, wo ein normales Aushängen wegen eines nicht erreichbaren Servers oder einer Netzwerkpartition scheitern würde. Erneutes Einhängen der Freigabe wird nicht möglich sein.
umount(8) wechselt in den Namensraum, wenn es die Datei /etc/fstab liest, in die Datei /etc/mtab (oder /run/mount) schreibt und den Systemaufruf umount(2) aufruft, anderenfalls läuft es im ursprünglichen Namensraum. Das bedeutet, dass der Ziel-Namensraum keine Bibliotheken oder anderes enthalten muss, um den Befehl umount(2) auszuführen.
Siehe namespaces(7) für weitere Informationen.
Unabhängig von der Datei /etc/mtab hängt der Befehl umount ein zuvor durch mount(8) initialisiertes Loop-Gerät automatisch aus.
In diesem Fall wird das Gerät mit dem Schalter »autoclear« initialisiert (siehe die Ausgabe von losetup(8) für weitere Details), anderenfalls ist es erforderlich, die Option --detach-loop zu verwenden oder losetup -d <Gerät> aufzurufen. Die Autoclear-Funktionalität wird seit Linux 2.6.25 unterstützt.
Die Syntax der externen Aushänge-Hilfsprogramme ist:
wobei Suffix den Dateisystemtyp angibt (oder den Wert eines uhelper=- oder helper=-Markers in der Mtab-Datei). Die Option -t kann für Dateisysteme verwendet werden, die Untertypen unterstützen, zum Beispiel:
Ein uhelper=soundso-Marker (unprivilegiertes Hilfsprogramm) kann in der Datei /etc/mtab erscheinen, wenn gewöhnliche Benutzer in der Lage sein sollen, einen Einhängepunkt auszuhängen, der in /etc/fstab nicht definiert ist (zum Beispiel für ein Gerät, das durch udisks(1) eingehängt wurde).
Ein helper=Typ-Marker der Mtab leitet alle Aushängeanfragen an das Hilfsprogramm /sbin/umount.Typ um, unabhängig von der Benutzerkennung (UID).
Beachten Sie, dass /etc/mtab als veraltet gilt und die »helper=«-Option und weitere Einhängeoptionen auf Anwendungsebene durch Libmount verwaltet werden.
Ein umount-Befehl erschien in Version 6 von AT&T UNIX.
Der Befehl »umount« ist Teil des Pakets util-linux, welches aus dem Linux Kernel-Archiv heruntergeladen werden kann.
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.
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Juli 2014 | util-linux |