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x25 - Protokollschnittstelle für ITU-T X.25 / ISO-8208
#include <sys/socket.h>
#include <linux/x25.h>
x25_socket = socket(AF_X25, SOCK_SEQPACKET, 0);
X25-Sockets bieten eine Schnittstelle zur Netzwerkschicht (Packet Layer) des X.25-Protokolls. Dies ermöglicht es Anwendungen, über ein öffentliches X.25-Datennetz zu kommunizieren, wie es von der International Telecommunication Union in der Empfehlung X.25 (X.25 DTE-DCE-Modus) genormt ist. X25-Sockets können auch für die Kommunikation ohne zwischengeschaltetes X.25-Netz verwendet werden (X.25 DTE-DTE-Modus, wie in ISO-8208 beschrieben).
Nachrichtengrenzen bleiben erhalten – ein read(2) von einem Socket wird die gleiche Datenmenge abrufen wie das entsprechende write(2) an den Socket des Peer-Rechners. Wenn nötig, erledigt der Kernel die Segmentierung und das Zusammensetzen langer Nachrichten mittels des X.25-M-Bits. Es gibt keine hart codierte Obergrenze für die Größe von Nachrichten. Allerdings kann die Rekonstruktion einer langen Nachricht fehlschlagen, wenn ein vorübergehender Mangel an System-Ressourcen oder andere Einschränkungen (wie z.B. Begrenzungen für Socket-Speicher oder Puffer) wirksam werden. In solchen Fällen wird die X.25-Verbindung zurückgesetzt.
Die AF_X25-Socket-Adressfamilie nutzt die struct sockaddr_x25 für die Darstellung von Netzwerkadressen, wie sie in der ITU-T-Empfehlung X.121 definiert sind.
struct sockaddr_x25 {
sa_family_t sx25_family; /* muss auf AF_X25 gesetzt werden*/
x25_address sx25_addr; /* X.121-Adresse */ };
sx25_addr enthält ein Zeichenfeld x25_addr[], das als nullterminierte Zeichenkette zu interpretieren ist. sx25_addr.x25_addr[] besteht aus bis zu 15 (ohne das abschließende Null-Byte) ASCII-Zeichen, die die X.121-Adresse bilden. Es sind nur die Dezimalziffern von '0' bis '9' erlaubt.
Die folgenden für X.25 spezifischen Socket-Optionen können mit setsockopt(2) gesetzt und mit getsockopt(2) gelesen werden. Das Argument level muss dafür auf SOL_X25 gesetzt werden.
Die AF_X25-Protokollfamilie ist ein neues Merkmal von Linux 2.2.
viele, weil die X.25-PLP-Implementierung als CONFIG_EXPERIMENTAL gekennzeichnet ist
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Es gibt noch keine spezielle Header-Datei für Anwendungsprogrammierer; Sie müssen die Kernel-Header-Datei < linux/x25.h> verwenden. CONFIG_EXPERIMENTAL könnte auch bedeuten, dass zukünftige Versionen der Schnittstelle nicht binärkompatibel sind.
X.25-N-Reset-Ereignisse werden derzeit noch nicht an den Prozess des Anwenders weitergereicht. Somit können im Fall eines Resets (Zurücksetzens) Daten verloren gehen, ohne dass der Verlust gemeldet wird.
Jonathan Simon Naylor: “The Re-Analysis and Re-Implementation of X.25.” Die URL lautet ftp://ftp.pspt.fi/pub/ham/linux/ax25/x25doc.tgz.
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Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de> erstellt.
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15. September 2017 | Linux |