DOKK / manpages / debian 10 / qmidiarp / qmidiarp.1.de
QMIDIARP(1) General Commands Manual QMIDIARP(1)

qmidiarp - MIDI Arpeggiator, Sequenzer und LFO

qmidiarp [OPTION] [file]
qmidiarp { --help | --version }

QMidiArp ist ein erweiterter Arpeggiator, Stepsequenzer und MIDI LFO. Er kann beliebig viele Module parallel ausführen. QMidiArp läuft je nach Option entweder mit JACK MIDI oder ALSA MIDI. Die Arpeggiatormodule erzeugen Sequenzen in Abhängigkeit von den Noten, die üblicherweise von einem MIDI-Keyboard oder einem Sequenzer an deren Eingang geschickt werden. Die Stepsequenzermodule sind angelehnt an die ersten analogen Sequenzer und erzeugen einfache, lineare und monophone Notenmuster. Die MIDI LFOs erzeugen davon unabhängig MIDI- Controller-Daten in wählbarer Wellenform, Auflösung, Amplitude und Dauer. Jedes Modul besitzt ein Filter für eingehende Noten und sein Ausgabeport bzw. Ausgabekanal kann frei eingestellt werden. Da die Module auf einer gemeinsamen Sequenzerschiene arbeiten, sind sie automatisch zueinander synchron. QMidiArp arbeitet mit einer internen Zeitauflösung von 192 ticks per beat. Die Queue kann mit einer externen MIDI-Echtzeituhr oder mit JACK Transport synchronisiert werden. QMidiArp verfügt ebenso über ein Protokoll-Werkzeug, welches eingehende MIDI Ereignisse abhängig von ihrem Typ in verschiedenen Farben darstellt. QMidiArp benutzt den Qt4 Toolkit.

Wenn keine Startoptionen angegeben werden, startet QMidiArp als JACK MIDI client mit einem MIDI-Eingang und zwei MIDI-Ausgängen. Durch die -a Option wird QMidiArp als ALSA client gestartet.

Ein neuer Arpeggiator, Sequenzer oder LFO wird erzeugt durch Klicken auf Modul-->Neuer Arp..., Modul-->Neuer Sequenzer..., oder Modul-->Neuer LFO... in der Werkzeugleiste oder im Menu Modul. Ein neuer Reiter mit dem gewählten Modul erscheint im Hauptbedienfenster. Module können mit den entsprechenden Symbolen der Werkzeugleiste oder Menüfunktionen umbenannt oder gelöscht werden. Die Module können vom Hauptfenster gelöst und parallel dargestellt und gesteuert werden. Hierzu klickt man auf das Symbol rechts oben in der Titelleiste jedes Moduls. Durch erneutes klicken dieses Symbols werden die Module wieder in die Reiterleiste eingefügt. Die Module können auch nebeneinander im Hauptfenster angeordnet werden, wenn man das Hauptfenster vor dem Einfügen eines Moduls genügend vergrößert. Alle Einstellungen (d.h. alle Module, deren Parameter sowie alle sonstigen Änderungen, die unter Ansicht-->Einstellungen getätigt wurden) können in einer QMidiArp-XML-Datei (.qmax) gespeichert und von dort wieder geladen werden. Das Tempo kann in beats pro Minute (BPM) eingestellt werden und gilt für alle Module. Die Queue wird mit dem blauen Pfeilsymbol gestartet/gestoppt.

Im ALSA MIDI Modus benutzt QMidiArp sein eigenes Timing, kann aber wahlweise eingehende MIDI-Realtime-Clock Signale als Taktquelle und Start/Stop-Signale verwenden. Sobald der MIDI-Uhr -Knopf rechts vom Tempo-Wahlfeld betätigt wird, wird der ALSA-Sequenzer gestoppt und QMidiArp wartet auf das "MIDI Clock Start"-Signal einer externen Quelle, die an QMidiArp's MIDI-Eingang angeschlossen wurde. Sobald dieses Signal eintrifft, wird die Sequenzerzeugung mit der MIDI-Taktvorgabe der externen Quelle gestartet. Der Sequenzer/Arpeggiator hält an, sobald ein "MIDI Clock Stop"-Signal empfangen wird. Während des "MIDI-Clock-Betriebs" sind die QMidiArp-eigenen Start/Stop-Funktionen sowie das Hinzufügen oder Laden weiterer Module gesperrt. Sie werden erst bei erneutem Klick auf das MIDI-Uhrsymbol wieder verfügbar. Die Synchronisation mit der externen Quelle funktioniert am besten, wenn das Tempo von QMidiArp mit dem der externen Quelle übereinstimmt. Das externe Tempo wird jedoch bei laufendem Sequenzer gemessen, sodaß ab dem zweiten Start die Synchronisation funktioniert, auch wenn das ursprüngliche Tempo nicht übereinstimmt.

Wird das Jack Transport Connect Icon angeklickt, so versucht QMidiArp eine Verbindung mit einem laufenden JACK server. Wenn diese gelingt, agiert QMidiArp als Jack Transport Client, d.h. das Tempo und die Synchronisierung wird von einem JACK Transport Master bereitgestellt. Hierbei startet QMidiArp seinen eigenen Sequenzer neu bei jedem Jack Transport Start, unabhängig von der anfänglichen Transportposition. Dies gilt ebenfalls bei einer Schleife des JACK Transportbandes. Der Jack Betrieb wird automatisch deaktiviert, wenn kein Jack server gefunden werden kann.

Bemerkung: Die Zustände der MIDI Clock and Jack Transport Modi werden beim Abspeichern in der QMidiArp Session Datei mit abgespeichert und beim Öffnen dieser wiederhergestellt.

QMidiArp's Arpeggiatormodule können komplexe Sequenzen produzieren, die von den auf dem Keyboard gespielten Noten abgeleitet werden. Die entstehende Sequenz hängt vom Arpeggio-Muster und von den Modulparametern ab. QMidiArp's Arpeggiatoren wurden inspiriert durch den MAP1 hardware Arpeggiator von Rudi Linhard.

Eingangs- and Ausgangsfelder

Jeder Arpeggiator hat ein Eingangs-Feld und ein Ausgangs-Feld. Das Eingangsfeld definiert den Notenbereich und den MIDI-Kanal, für den der jeweilige Arp empfänglich sein soll. Noten, die dieses Filter passieren, werden nach Tonhöhe sortiert dem internen Notenpuffer des Arpeggiators zugefügt. Noten, die nicht vom Filter erfasst werden, können entweder verworfen oder an einen bestimmten Port weitergeleitet werden (siehe Ansicht-->Einstellungen). Das Feld Ausgang enthält die Einstellungen für MIDI-Kanal und Ausgabeport, an den der Arpeggiator seine Noten sendet.

Arpeggiator-Muster

Arpeggio-Muster können im Muster- Feld gewählt und geändert werden. Bereits definierte Arpeggio-Vorlagen können via Drop-Down-Menü ausgewählt werden. Das gerade aktive Muster wird im Stile einer "Piano-Stanzrolle" dargestellt, in der die Basisnoten als Streifen erscheinen. Die Position der Streifen in vertikaler Richtung entspricht dem jeweiligen Notenwert. Oktavenübergänge (siehe Arpeggio-Vorlagen bearbeiten ) werden als hervorgehobenene horizontale Linien dargestellt. Die tatsächlich gesendeten Noten hängen ab von den empfangenen Eingangsnoten. Diese werden in aufsteigender Reihenfolge den im Muster definierten Noten zugeordnet. Zum Beispiel bedeutet ein einzelner Streifen im unteren Teil der Grafik ("Simple"-Muster), daß beim ersten Durchlauf durch das Muster die unterste empfangene Note gespielt wird. Wenn ein Akkord auf dem Keyboard gespielt wird, und nur eine Note im Muster definiert ist, wird beim ersten Durchlauf die unterste Note gespielt und die Noten der folgenden Durchläufe von dem eingestellten "Wiederholungsmodus" bestimmt. Wenn das Muster mehrere übereinander liegende Streifen enthält (Akkord-Modus), werden auf dem Keyboard gespielte Akkorde auch als Akkorde gesendet. Die maximale Polyphonie der gesendeten Akkorde entspricht der Anzahl der übereinander liegenden Streifen.

Wiederholungsmodus

Der Wiederholungsmodus bestimmt das Verhalten der Arpeggios über mehrere Durchläufe des Musters hinweg. Er ist entscheidend, wenn die Anzahl der auf dem Keyboard gespielten Noten die Anzahl der Noten im Muster übersteigt. Wenn "Aufsteigend" gewählt ist, wird bei jedem Durchlauf die nächst höhere Note des Keyboard-Akkordes gespielt. Ist "Absteigend" gewählt, so wird die nächst tiefere Note gespielt. Wenn nur eine Note im Muster vorhanden ist, erzeugt dies ein klassisches lineares Arpeggio. So kann man selbst mit einfachen Mustern wie "01" oder "0" ein komplettes Arpeggio leicht erzeugen. Wenn der Wiederholungsmodus "Statisch" gewählt ist, ist dieser klassische Arpeggio-Modus deaktiviert, und die gesendeten Noten bleiben konstant.

Triggermodus (Verhalten bei neuer Stakato-Note)

QMidiArp's Arpeggiatoren besitzen drei Startmodi. Steht der Modus auf "Durchspielen", so läuft die Sequenz synchron zur internen oder externen Uhr ununterbrochen weiter, unabhängig von dem Moment, in dem neue Tasten gedrückt werden. Bei "Neustart" wird die Sequenzposition zum Start zurückgeschickt, wenn eine neue Taste stakato gespielt wird. Dies geschieht aber ohne das Timing des Sequenzers zu beeinflussen. Nur im Modus "Loslaufen" startet das Arpeggio mit dem Timing der gespielten stakato Note.

Muster Bearbeiten

Die Arpeggio-Muster sind durch eine Text-Sequenz definiert, die einerseits die Noten selbst als Zahlen von 0...9 enthält, aber andererseits auch Steuersymbole zur Änderung von Tempo, Anschlagsdynamik, Oktave und Akkord-Modus. Durch Anwählen des Symbols Muster bearbeiten im Muster-Feld macht man das momentane Muster als Text sichtbar und veränderbar. Die Änderungen können bei laufender Queue geschehen, jedoch wird bei jeder Änderung die Sequenzerzeugung erneut gestartet. Das geänderte Muster kann durch Anwählen des Symbols Muster Speichern als neues Muster in die Vorlagenliste abgespeichert werden. Das momentan aktive Muster kann durch Anwählen des Muster löschen Symbols aus der Liste entfernt werden. Alle Muster-Vorlagen werden beim Speichern eines neuen Musters unmittelbar in die .qmidiarprc Ressourcen-Datei geschrieben, und eventuell vorhandenen weiteren Arpeggiatoren in der Reiterleiste zur Verfügung gestellt. Die Vorlagenliste wird beim Starten von QMidiArp geladen.

Die Syntax des Muster-Textes ist folgende:

0..9 : Indizes der Noten
+ : Eine Oktave höher
- : Eine Oktave tiefer
= : Standard-Oktave
> : doppeltes Tempo
< : halbes Tempo
. : Standard-Tempo
( ) : Beginn und Ende des Akkord Modus,
z.B. erzeugt (012) einen Akkord der untersten drei Noten
/ : Anschlag erhöhen um 20%
\ : Anschlag senken um 20%
d : doppelte Notenlänge
h : halbe Notenlänge
p : Pause

Die Wirkung Steuersymbole bleibt bis zum Ende eines Muster-Durchlaufes bestehen. Das Symbol > erhöht zum Beispiel das Tempo aller folgenden Noten im Muster bis zu seinem Ende. Beim nächsten Durchlauf des Musters wird das Tempo dann wieder auf seinen Ausgangswert (Viertelnoten) geschaltet.

Zufallsfunktion

Das Timing, der Anschlag und die Länge der gesendeten Noten können mit Hilfe der Zufallsfunktionen zu Abweichungen gebracht werden. Diese werden mit den entsprechenden Reglern im Feld Zufall eingestellt. Man kann dadurch den Arpeggiator weniger mechanisch klingen lassen. Bei höheren Werten erzeugt man interessante Akzente innerhalb der Muster.

Hüllkurve

QMidiArp kann der Anschlagsdynamik der Arpeggios eine Hüllkurve überlagern, um langsame Übergänge von Akkordmustern zu erzeugen. Die Funktion dieser Hüllkurve wird durch Attack -Zeit und Release -Zeit definiert. Wird eine von Null verschiedene Attackzeit gewählt, so werden die Anschläge der gesendeten Noten während der Attackzeit von Null bis zu ihrem eigentlichen Wert hochgefahren. Ist eine Releasezeit verschieden von Null eingestellt, so werden die losgelassenen Noten weiterhin gesendet, und ihre Anschlagsdynamik wird während der Releasezeit auf Null heruntergefahren. Erst dann wird die Note aus dem internen Puffer entfernt. Die Hüllkurven-Funktion hat nur dann Wirkung, wenn der angesteuerte Klang anschlagsempfindlich ist. Sie funktioniert am besten mit Mustern mit hoher Polyphonie, zum Beispiel "Chord Oct 16 A".

Groove

Die Groove -Regler erlauben es, Noten innerhalb eines Taktes linear zu verschieben in ihrer Zeit, Länge und ihrem Anschlag. Dies kann benutzt werden, um Swing-Rythmen und Akzente zu erzeugen, oder um den Akzent auf eine bestimmte Stelle jedes Taktes zu setzen. Die Groove-Einstellungen gelten für alle Arpeggios in der Reiterleiste.

Parallel zu den Arpeggiatoren kann QMidiArp auch MIDI-Steuerdaten in Form von Niederfrequenz-Oszillatoren (LFOs) an einen zugeordneten Ausgang schicken. Die LFO-Daten bestehen aus MIDI-Controller-Signalen, die mit den Arpeggiator-Sequenzen synchron sind. Der Sequenzer muss gestartet werden, damit die LFOs Daten produzieren. Jedes LFO-Modul hat ein Wellenform- Feld, in dem die Form der gesendeten Daten bestimmt wird, und ein Ausgangs- Feld, um den MIDI-Kanal, ALSA-Ausgangsport und die ID des zu erzeugenden Controllers einzustellen. Die folgenden Wellenformen stehen im Moment zur Verfügung: Sinus, Sägezahn steigend, Dreieck, Sägezahn fallend, Rechteck und Frei. Die Frequenz der LFOs wird in Vielfachen und Teilern des Sequenzer- Tempos eingestellt, dabei bedeutet eine LFO-Frequenz von 1, dass eine volle Welle pro beat (Vierteltakt) erzeugt wird. Wenn niedrigere Frequenzen als 1 gewählt werden, muss auch die Länge der Wellenform angepaßt werden, um eine volle Welle zu erzeugen. Die zeitliche Auflösung der LFOs bestimmt die Anzahl der Signale, die in jedem Vierteltakt ausgegeben werden. Die höchste Auflösung beträgt 192 Signale pro Vierteltakt. Niedrige Werte der Auflösung führen zu hörbar rythmischen Controller-Änderungen, während höhere Auflösungen zu mehr und mehr kontinuierlichen Wellenformen führen. Amplitude und Offset der Wellenform können von 0...127 eingestellt werden.

Stummschalten einzelner Punkte der Wellenform

Einzelne Punkte der Wellenform kann man mit der rechten Maustaste stumm schalten. Stummgeschaltete Wellenform-Punkte erscheinen in dunklerer Farbe.

Freie Wellenform

Wenn Frei gewählt wird, kann die Wellenform mit der linken Maustaste in der Wellenform-Graphik gezeichnet werden. Beim Modifizieren einer errechneten Wellenform wird diese automatisch in die freie Form kopiert. Dies überschreibt die vorhergehende freie Wellenform mit der gerade dargestellten Form. Wie alle LFO-Funktionen kann auch das Zeichnen oder Stummschalten bei laufendem Sequenzer geschehen.

Abspielrichtung und Wiederholungsmodus

Die folgenden Abspielmodi stehen zur Verfügung


->_> : Vorwärts und wiederholen
<_<- : Rückwärts und wiederholen
->_< : Hin und her und wiederholen
>_<- : Her und hin und wiederholen
->_| : Forwärts Einzeldurchlauf
|_<- : Rückwärts Einzeldurchlauf

Die Änderungen des Abspielmodus werden sofort angewandt.

Aufnahme

Controller-Daten, die das Filter im Eingang passieren, können kontinuierlich aufgezeichnet werden durch wählen des Aufnehmen Knopfes. Dieser Knopf ist selbst über MIDI ansteuerbar (siehe MIDI Learn) und QMidiArp wird somit zu einem einfachen Control-Looper/Sampler.

LFO Eingangsfeld Im Eingangsfeld kann man den MIDI CC wählen der aufzunehmen ist. Man kann außerdem einstellen, wie der LFO auf eingehende Noten reagiert. So wie die Arpeggiatoren kann der LFO bei Notenempfang neugestartet oder getriggert werden, und die LFO Welle kann durch losgelassene Tasten gestoppt werden wenn Note Off Signal am Eingang mit dem entsprechenden Kanal empfangen wird.

LFO Ausgangs-Feld

Das LFO Ausgangs-Feld enthält die Einstellungen für Ausgang, Kanal und Controller ID der LFO-Daten jedes LFO-Reiters. Es erlaubt auch ein komplettes Stummschalten jedes LFOs durch Klicken des Stumm Knopfes.

Durch klicken auf Neuer Sequenzer... in der Werkzeugleiste wird ein neues Seq Modul hinzugefügt. Jedes dieser Module erzeugt eine einfache, lineare und monophone Sequenz, ähnlich wie die ersten Hardware-Analogsequenzer. So wie die LFOs sind auch die Seq Module bei laufendem Sequenzer steuerbar, ebenfalls ähnlich einem analogen Stepsequenzer.

Programmieren einer Sequenz

So wie bei den LFO-Modulen, kann man Sequenzen programmieren, in dem man mit der linken Maustaste in der grafischen Darstellung jede Notenhöhe einstellt. Es steht ein Notenbereich von 4 Oktaven zur Verfügung, wobei die niedrigste Note ein C2 ist, wenn die globale Stimmung auf Null steht. Die Länge der Sequenz kann zwischen 1 und 8 Vierteltakten liegen. Die zeitliche Auflösung wird zwischen 1 und 16 Noten pro Vierteltakt eingestellt. Eine Auflösung von 4 bedeutet daher, daß der Sequenzer Sechzehntel-Noten spielt. Eine Sequenz kann ebenfalls direkt über eine Tastatur eingegeben werden mit Hilfe der Aufnahme Funktion. Durch Anklicken des Aufnahme Knopfes werden auf einer angeschlossenen Tastatur gespielte Noten Schritt für Schritt aufgenommen, beginnend mit der zuletzt geänderten Note in der Sequenz. Hierzu muß der Noteneingang des Moduls aktiviert sein. Die Programmierung kann auch bei laufendem Sequenzer geschehen.

Regler für alle Noten

QMidiArp erlaubt die globale Einstellung des Anschlags (Lautstärke), der Notenlänge und der Transposition der Sequenz in Halbtönen.

Eingans- und Ausgangsfelder der Seq Module

Die Einstellungen im Eingangs-Feld bestimmen, wie die über den einstellbaren MIDI- Kanal empfangenen Noten verarbeitet werden. Wenn Note angekreuzt ist, wird die komplette Sequenz beim nächsten Durchlauf auf die Tonhöhe der empfangenen Note transponiert. Wenn zusätzlich Anschlag angekreuzt ist, werden auch die Anschlagsdynamik-Daten der empfangenen Noten auf die Sequenz übertragen, und die gesendeten Noten bekommen dieselbe Anschlagsdynamik wie die auf der Tastatur gespielte Note. Weitere Optionen des Eingangsfeldes steuern das Start- und Stop-Verhalten der Sequenz beim Empfang von Noten. Neustart verursacht ein Zurücksetzen der Sequenz an den Start, jedoch ohne den Rhythmus zu unterbrechen. Nur wenn Trigger angewählt ist, startet die Sequenz exakt mit dem Timing der angeschlagenen Note. Note Off stoppt den Notenausgang beim Loslassen von Noten. Ist Schleife nicht angewählt, so läuft die Sequenz nur einmal nach dem Start (oder nach) Notenanschlag) durch.

Das Ausgangs-Feld der Seq-Module ist das gleiche wie das der Arpeggiator- oder LFO-Module.

Man kann die Sequenz mit Akzenten versehen, wenn man zusätzlich ein LFO-Modul aufbaut, welches an denselben Kanal und Ausgang zum Beispiel Filterfrequenz-Controller schickt (CC#74).

Dieses Fenster erlaubt die Konfigurierung, ob und an welchen Ausgang diejenigen Signale weitergeleitet werden, die von keinem der Module verarbeitet werden ( unpassende Signale). Hier wird auch bestimmt, ob empfangene MIDI Steuersignale (Control events) benutzt werden, um die Module zu steuern (siehe B.MIDI-Steuerung). Durch Ankreuzen des Kästchens Kompakte Darstellung der Module werden alle folgenden erzeugten Module in einer Platzsparenden Art dargestellt, um eine bessere Parallel-Darstellung auf dem Schreibtisch zu ermöglichen.

Die Einstellungen werden zusammen mit den Moduldaten in der .qmax-Datei gespeichert.

MIDI-Steuersignale werden in QMidiArp verarbeitet, wenn die Option Module steuerbar über MIDI Controller im Einstellungen Fenster aktiviert ist.

Lernen von MIDI

Die Steuerungen werden durch Rechtsklick auf ein entsprechendes Steuerelement zugeordnet. Durch Auswählen von Lernen von MIDI wartet QMidiArp auf ein MIDI-Steuerungssignal, was zum Beispiel von einem angeschlossenen Controller gesendet wird. Das erste eingehende Steuerungssignal wird dann dem entsprechenden Element zugeordnet. Es können auch mehrere MIDI-Steuerungen einem einzelnen Element zugeordnet werden. Wird MIDI-Steuerungen vergessen ausgewählt, so werden alle Zuordnungen entfernt. Durch Auswahl von MIDI Lernen abbrechen wird der Lernprozeß beendet.

Anmerkung: Stummschaltungs-Steuerungen werden zunächst als "Toggles" interpretiert, d.h. bei jedem eingehenden Controller-Wert von 127 wird der Stummschaltungsknopf umgeschaltet. Dies kann im Steuerungseditor nachfolgend geändert werden.

Steuerungs-Editor

Dieses Fenster wird durch Auswahl von MIDI-Steuerungen im Ansicht Menu geöffnet. Jede zugeordnete Steuerung kann in der dargestellten Tabelle geändert oder entfernt werden. Die Stummschaltungs-Funktion hat hierbei eine Besonderheit. Wenn die min und max Werte identisch sind, so wird die Stummschaltung umgeschaltet, wenn der eingestellte Wert von dem zugeordneten Controller übermittelt wird. Sind min und max voneinander verschieden, so wird das entsprechende Modul beim Eingehen des min-Wertes stummgeschaltet und bei Eingehen des max-Wertes lautgeschaltet.

Bei klicken auf Entfernen wird die ausgewählte Zeile aus der Tabelle entfernt. Wiederherstellen lädt die momentane Steuerungsbelegung neu. Cancel verläßt den Steuerungseditor und verwirft die Änderungen, und nur durch klicken auf OK werden die Änderungen wirksam.

Ein weiteres verfügbares Dockfenster dient zum Speichern und Zurückrufen der Parameter aller Module auf einmal. In diesem Fenster entspricht jedes Modul einer Spalte. Die Bedienelemente in der ersten Spalte gelten für alle Module gemeinsam. Wenn man auf den kleinen Speichern Kopf in der ersten Spalte klickt, speichern alle Module ihre Parameter ab, dargestellt als Reihe von Schaltern. Es erscheint außerdem ein neuer leerer Speicherplatz. Die Parameter an dem gespeicherten Platz können dann durch Betätigen dieser Schalter aktiviert werden, für jedes Modul einzeln, oder für alle Module gemeinsam mit dem numerierten Knopf in der ersten Spalte. Ein Speicherplatz kann wieder gelöscht werden durch Klicken des Knopfes "Pfeil" am Ende der Liste. Wird ein neues Modul hinzugefügt, wenn schon Speicherplätze für die anderen Module existieren, so sind die Plätze des neuen Moduls zunächst leer. Sie können durch erneutes Speichern gefüllt werden.

Wenn QMidiArp's Sequenzer läuft, hängt das Umschaltverhalten von der Auswahl in den Comboboxen der ersten Zeile des Fensters ab.

Ende von veranlaßt die Umschaltung dann, wenn dasjenige Modul sein Sequenzende erreicht, das in der zweiten Combobox ausgewählt ist. Wird in diesem Zustand ein individuelles Modul umgeschaltet, so tritt dieses an die Stelle des Zeitgebers, d.h. es schaltet am Ende seiner Sequenz um.

Wenn Nach gewählt ist, passiert das Umschalten nach der festen Anzahl von kompletten Vierteltakten (Beats), die in der zweiten Combobox gewählt ist.

Das Schalten kann über einen MIDI Controller geschehen, der durch die MIDI Lernen Context Menus der oberen Knöpfe zugewiesen wird. Hierbei beachten, daß der Controller Wert der Speicherplatzzuweisung entspricht, und daß die Skalierung des Controllers eventuell über den Steuerungs-Editor angepaßt werden muß.

Mit dem globalen Speicher wird QMidiArp zum einfachen aber praktischen Live Sequenzer. Der Eintrag Golbaler Speicher im Ansicht Menü oder in der Hauptwerkzeugleiste kann aber benutzt werden, um das Speicherfenster zu verstecken oder anzuzeigen.

Das Protokoll-Fenster zeichnet empfangene MIDI-Daten mit Zeitinformation auf und stellt diese als Liste dar. Das Protokoll wird zu Beginn am unteren Ende des Programmfensters angezeigt und kann verborgen oder als separates Fenster frei beweglich auf der Arbeitsfläche platziert werden. Das Aufzeichnen der MIDI-Signale kann generell abgeschaltet oder auch selektiv für Signale der MIDI-Echtzeituhr eingeschaltet werden.

Es gibt zurzeit drei Beispiel-Arpeggios. Das Arpeggio demo.qma ist ursprünglich für die folgende Klang-Auswahl gedacht: Ch 1: Marimba, Ch 2: Celesta, Ch 3: Acoustic Bass, aber man kann interessante Ergebnisse auch mit einer anderen Instrument- Belegung erhalten.

Das demo_seqlfo.qmax Beispiel zeigt die parallele Benutzung der neuen Sequenzer- und LFO-Module. Die Ausgänge sollten an perkussive Synthesizer Sounds geschickt werden. Die LFOs sind für eine Filterfrequenz-Steuerung vorgesehen, die über den MIDI-Standard-Controller #CC74 geschieht. Paul Nasca's ZynAddSubFX verarbeitet diese Standard-Controller, und man erhält gute Ergebnisse mit den Preset-Sounds "Bass 1" und "Plucked 3".

Setz die Anzahl der verfügbaren ALSA-Ausgänge auf den Wert <Anzahl>. Der voreingestellte Wert beträgt 2.
Gibt die verfügbaren Kommandozeilenoptionen aus und beendet das Programm.
Gibt die Programmversion aus und beendet das Programm.
ALSA MIDI Treiber verwenden
JACK MIDI Treiber verwenden (default)
Name einer QMidiArp-Datei (.qmax) zu Öffnen beim Start des Programms.

*.qmax

QMidiArp-XML-Dateien, enthalten Daten aller Module sowie Einstellungen im XML-Textformat.

Eine Beispieldatei kann in einem der folgenden Verzeichnisse gefunden werden: /usr/share/qmidiarp oder /usr/local/share/qmidiarp

Fehler und Warnungen werden nach stderr(3) geschrieben.

qmidiarp-devel@lists.sourceforge.net

Frank Kober, Nedko Arnaudov, Guido Scholz, Matthias Nagorni. Das Original dieser Handbuchseite wurde von Frank Kober <emuse@users.sourceforge.net> geschrieben; die deutsche Übersetzung wurde von Robert Dietrich <flyingrobin@online.de> angefertigt.

2011-11-10