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FD(4) Gerätedateien FD(4)

fd - Disketten-Geräte

Disketten- bzw. Floppy-Laufwerke sind blockorientierte Geräte mit der Hauptnummer (Major Number) 2. Normalerweise gehören sie root.floppy (d.h. Benutzer root, Gruppe floppy) und haben entweder den Modus 0660 (Zugriffskontrolle über Gruppenmitgliedschaft) oder 0666 (Zugriff für alle). In der folgenden Aufzählung steht n für die Laufwerksnummer. Sie ist für das erste Laufwerk 0, für das zweite 1 usw. Zur Bestimmung der Nebennummer (Minor Number) eines an den ersten Controller angeschlossenen Laufwerks addieren Sie n zur Basis-Nebennummer. Ist das Laufwerk an den zweiten Controller angeschlossen, addieren Sie n+128 zur Basis-Nebennummer. Warnung: Die Verwendung von Formaten mit mehr Spuren (Tracks) als vom Laufwerk unterstützt werden, kann es mechanisch beschädigen. Der einmalige Versuch, mehr Spuren als die üblichen 40/80 zu benutzen, wenn das vom Laufwerk unterstützt wird, sollte es nicht beschädigen, jedoch wird keine Gewähr dafür gegeben. Erstellen Sie keine Einträge für Formate, die das Laufwerk womöglich nicht unterstützt, um deren Benutzung auszuschließen.

Die folgenden laufwerksunabhängigen Gerätedateien verfügen über Treiber, die automatisch das Diskettenformat und die Kapazität erkennen:

Name Basis-Nebennummer #
fdn 0

Gerätedateien für 5,25 Zoll Double Density:

Name Kapaz. Zyl. Sekt. Köpfe Basis-Nebennummer #
fdnd360 360K 40 9 2 4

Gerätedateien für 5,25 Zoll High Density:

Name Kapaz. Zyl. Sekt. Köpfe Basis-Nebennummer #
fdnh360 360K 40 9 2 20
fdnh410 410K 41 10 2 48
fdnh420 420K 42 10 2 64
fdnh720 720K 80 9 2 24
fdnh880 880K 80 11 2 80
fdnh1200 1200K 80 15 2 8
fdnh1440 1440K 80 18 2 40
fdnh1476 1476K 82 18 2 56
fdnh1494 1494K 83 18 2 72
fdnh1600 1600K 80 20 2 92

Gerätedateien für 3,5 Zoll Double Density:

Name Kapaz. Zyl. Sekt. Köpfe Basis-Nebennummer #
fdnu360 360K 80 9 1 12
fdnu720 720K 80 9 2 16
fdnu800 800K 80 10 2 120
fdnu1040 1040K 80 13 2 84
fdnu1120 1120K 80 14 2 88

Gerätedateien für 3,5 Zoll High Density:

Name Kapaz. Zyl. Sekt. Köpfe Basis-Nebennummer #
fdnu360 360K 40 9 2 12
fdnu720 720K 80 9 2 16
fdnu820 820K 82 10 2 52
fdnu830 830K 83 10 2 68
fdnu1440 1440K 80 18 2 28
fdnu1600 1600K 80 20 2 124
fdnu1680 1680K 80 21 2 44
fdnu1722 1722K 82 21 2 60
fdnu1743 1743K 83 21 2 76
fdnu1760 1760K 80 22 2 96
fdnu1840 1840K 80 23 2 116
fdnu1920 1920K 80 24 2 100

Gerätedateien für 3,5 Zoll Extra Density:

Name Kapaz. Zyl. Sekt. Köpfe Basis-Nebennummer #
fdnu2880 2880K 80 36 2 32
fdnu3200 3200K 80 40 2 104
fdnu3520 3520K 80 44 2 108
fdnu3840 3840K 80 48 2 112

Die FD-Gerätedateien greifen direkt auf die Diskettenlaufwerke zu. Sie unterstützen die folgenden Aufrufe von ioctl(2):

löscht die Medieninformationen (die Geometrie der eingelegten Diskette) eines Laufwerks.
setzt die Medieninformationen eines Laufwerks. Diese Informationen gehen bei einem Diskettenwechsel verloren.
setzt die Medieninformationen (die Geometrie der eingelegten Diskette) eines Laufwerks dauerhaft, sodass sie auch einen Diskettenwechsel überdauern. Damit wird auch die automatische Medienerkennung (autodetection) ausgeschaltet. Um sie wieder einzuschalten, muss ein FDCLRPRM-Ioctl-Aufruf abgesetzt werden.
gibt den Typ des Laufwerks zurück (namentlich). Bei von mehreren Laufwerkstypen unterstützten Formaten, gibt FDGETDRVTYP den Namen des ältesten Laufwerktyps zurück, der dieses Format unterstützt.
erklärt den Puffer für das angegebene Laufwerk für ungültig.
setzt die Schwelle für die Meldung von Fehlern, Fehlerberichte, abgebrochenen Zugriffen, Neukalibrierungen, Resets (Zurücksetzen) und sektorweisem Lesen.
gibt die aktuellen Fehlerschwellen zurück.
gibt den internen Namen des Laufwerks zurück.
löscht die Schreibfehler-Statistiken.
liest die Schreibfehler-Statistiken. Diese beinhalten die Gesamtzahl der Schreibfehler, die Position und Diskette des ersten Schreibfehlers und die Position und Diskette des letzten Schreibfehlers. Disketten werden anhand einer Generationenzahl identifiziert, die bei (fast) jedem Diskettenwechsel hochgezählt wird.
Schaltet den Laufwerksmotor für ein paar Mikrosekunden aus. Dieses kann für den Zugriff auf Disketten erforderlich sein, deren Sektoren zu nah beieinander liegen.
setzt diverse Laufwerksparameter.
gibt diverse Laufwerksparameter zurück.
gibt den gepufferten Laufwerksstatus zurück (Diskettenwechsel, Schreibschutz etc.).
fragt das Laufwerk ab und gibt dessen Status zurück.
gibt den Status des Floppycontrollers zurück.
setzt den Floppycontroller unter bestimmten Bedingungen zurück.
sendet einen »rohen« Befehl direkt an den Floppycontroller.

Weitere genaue Informationen sind in den Headerdateien <linux/fd.h> und <linux/fdreg.h> sowie in der Handbuchseite floppycontrol(1) zu finden.

Die unterschiedlichen Formate ermöglichen es, unterschiedliche Diskettentypen zu lesen und zu schreiben. Wenn eine Diskette jedoch mit zu geringem Abstand zwischen den Sektoren formatiert wurde, kann der Durchsatz sinken. Es kann dann bis zu einigen Sekunden dauern, eine ganze Spur zu lesen. Um dies zu vermeiden, sollten verschachtelte (»interleaved«) Formate benutzt werden. Mit GCR (Group Code Recoding, wird bei den 800k-Disketten der Apple-II- und MacIntosh-Computern verwendet) formatierte Disketten können nicht gelesen werden. Das Lesen von hartsektorierten Disketten (ein Loch pro Sektor, mit einem verschobenen Indexloch) wird nicht unterstützt. Dies war bei älteren 8-Zoll Disketten üblich.

/dev/fd*

Alain Knaff (Alain@linux.lu), David Niemi (niemidc@tux.org), Bill Broadhurst (bbroad@netcom.com).

chown(1), floppycontrol(1), getfdprm(1), mknod(1), setfdprm(1), superformat(1), mount(8)

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Schulze <joey@infodrom.org>, Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de> und Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

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3. Juli 1999 Linux