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FSTRIM(8) System-Administration FSTRIM(8)

fstrim - ungenutzte Blöcke in einem eingehängten Dateisystem verwerfen

ÜBERSICHT

fstrim [-Aa] [-o Versatz] [-l Länge] [-m minimale-Größe] [-v] Einhängepunkt

fstrim wird in eingehängten Dateisystemen verwendet, um in diesem Dateisystem nicht genutzte Blöcke zu verwerfen (zu »trimmen«). Dies ist nützlich bei Solid State Drives (SSDs) und Medien mit knappem Speicherplatz.

Per Vorgabe verwirft fstrim alle ungenutzten Blöcke im Dateisystem. Zum Anpassen des Verhaltens sind Optionen verfügbar, die auf Bereichen oder Größenangaben basieren, wie nachfolgend erläutert.

Das Argument Einhängepunkt bezeichnet den Pfadnamen des Verzeichnisses, in dem das Dateisystem eingehängt ist.

Die häufige Ausführung von fstrim oder auch mount -o discard kann die Lebensdauer qualitativ minderwertiger SSD-Geräte negativ beeinflussen. Eine für die meisten Arbeitsplatzrechner und Server sinnvolle Zeitspanne ist einmal pro Woche. Beachten Sie, dass nicht alle Geräte eine Verwerfungs-Warteschlange unterstützen, daher verursacht jeder Verwerfungsbefehl Leistungseinbußen bei allem, was zu dieser Zeit auf die Platte zugreift.

Auf die Argumente Versatz, Länge und minimaler-freier-Bereich können die Binärsuffixe (2^N) KiB (=1024), MiB (=1024*1024) und so weiter für GiB, TiB, PiB, EiB, ZiB und YiB folgen (das »iB« ist optional, so dass zum Beispiel »K« gleichbedeutend mit »KiB« ist) oder die Dezimalsuffixe KB (=1000), MB (=1000*1000) und so weiter für GB, TB, PB, EB, ZB und YB.

»trimmt« alle in /etc/fstab erwähnten eingehängten Dateisysteme auf Geräten, die den Verwerfungsvorgang unterstützen. Das Wurzeldateisystem wird aus der Kernel-Befehlszeile ermittelt, falls diese Information in der Datei fehlt. Weiter übergebene Optionen, wie --offset, --length und --minimum, werden auf alle diese Geräte angewendet. Fehlermeldungen von Dateisystemen, die den Verwerfungsvorgang nicht unterstützen, werden stillschweigend ignoriert.
»trimmt« alle eingehängten Dateisysteme auf Geräten, die den Verwerfungsvorgang unterstützen. weiter übergebene Optionen, wie --offset, --length und --minimum, werden auf alle diese Geräte angewendet. Fehlermeldungen von Dateisystemen, die den Verwerfungsvorgang nicht unterstützen, sowie von schreibgeschützten Geräten und Dateisystemen werden stillschweigend ignoriert.
Diese Option macht alles außer dem eigentlichen Aufruf des FITRIM-Ioctl.
gibt den Byte-Versatz im Dateisystem an, an dem nach zu verwerfenden freien Blöcken gesucht werden soll. Vorgabewert ist 0, beginnend am Anfang des Dateisystems.
gibt die Anzahl der Bytes nach der Startposition für die Suche nach zu verwerfenden freien Blöcken an. Falls der angegebene Wert hinter dem Ende des Dateisystems liegt, stoppt fstrim an den Dateisystemgrenzen. Der Vorgabewert nimmt das Ende des Dateisystems an.
gibt eine durch Doppelpunkte getrennte Liste im Fstab-Format oder im Mountinfo-Format des Kernels an. Alle fehlenden oder leeren Dateien werden stillschweigend ignoriert. Die Erweiterung der Liste endet mit dem Erscheinen der ersten nicht-leeren Datei. Zum Beispiel: --listed-in /etc/fstab:/proc/self/mountinfo.
gibt den minimalen freien zu verwerfenden Bereich in Bytes an. Dieser Wert wird intern auf ein Vielfaches der Blockgröße des Dateisystems gerundet. Kleinere freie Bereiche werden ignoriert und fstrim wird das Minimum anpassen, falls es kleiner als das Minimum des Gerätes ist und dies (fstrim_range.minlen) zur Anwendungsebene zurückmelden. Durch Erhöhen dieses Wertes wird die fstrim-Operation auf Dateisystemen mit stark fragmentierten freien Bereichen schneller vonstatten gehen, andererseits werden nicht alle Blöcke verworfen. Der Vorgabewert ist 0, wodurch alle freien Blöcke verworfen werden.
gibt ausführliche Meldungen aus. Falls angegeben, gibt fstrim die Anzahl der Bytes aus, die vom Dateisystem als potenzielle Blöcke zum Verwerfen gemeldet werden. Diese Anzahl ist die maximal zu verwerfende Menge aus der Sicht des Speichergerätes, da FITRIM ioctl wiederholt aufgerufen wird und dadurch die gleichen zu verwerfenden Sektoren mehrfach ausgegeben werden.

fstrim meldet jedes Mal die gleichen potenziell zu verwerfenden Bytes, aber es werden nur Sektoren des Speichergerätes tatsächlich verworfen, die zwischenzeitlich beschrieben worden sind. Weiterhin behält sich die Block-Ebene des Kernels vor, die zu verwerfenden Bereiche anzupassen, damit sie in die Stripe-Geometrie des Raids passen und nicht-trimmfähigen Geräten in einer LVM-Umgebung gerecht zu werden. Diese Beschränkungen werden in fstrim_range.len (der Option --length) nicht reflektiert.

unterdrückt Fehlermeldungen, falls der Trimm-Vorgang (Ioctl) nicht unterstützt wird. Diese Option ist für die Verwendung in Systemd-Dienstedateien oder Cron-Skripten gedacht, um dort Warnungen zu unterdrücken, die auf bekannten Problemen beruhen, wie beispielsweise die Meldung Bad file descriptor des NFS-Treibers, wenn ein Gerät schreibgeschützt eingehängt ist, oder die fehlende Dateisystemunterstützung beim FITRIM-Ioctl-Aufruf.
zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.
zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm.

0
Erfolg
1
Fehlschlag
32
alle fehlgeschlagen
64
einige Verwerfungsvorgänge in Dateisystemen waren erfolgreich, einige sind fehlgeschlagen

Der Befehl fstrim --all gibt 0 zurück (alle erfolgreich), 32 (alle fehlgeschlagen) oder 64 (einige fehlgeschlagen, einige erfolgreich).

Lukas Czerner <lczerner@redhat.com>
Karel Zak <kzak@redhat.com>

blkdiscard(8), mount(8)

Der Befehl fstrim ist Teil des Pakets util-linux und kann von https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/ heruntergeladen werden.

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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Mai 2019 util-linux