loader.conf - Konfigurationsdatei für Systemd-boot
ÜBERSICHT
ESP/loader/loader.conf,
ESP/loader/entries/*.conf
systemd-boot(7) wird ESP/loader/loader.conf und alle
Dateien mit der Erweiterung ».conf« unterhalb von
ESP/loader/entries/ auf der EFI-Systempartition (ESP) auslesen.
Jede Konfigurationsdatei muss aus einem Optionsnamen, gefolgt von
Leerraum und dem Optionswert, bestehen. »#« kann zur
Einleitung einer Kommentarzeile verwandt werden. Leere und Kommentarzeilen
werden ignoriert.
Logische Argumente können als
»yes«/»y«/»true«/»1«
oder
»no«/»n«/»false«/»0«
geschrieben werden.
Es werden die folgenden Konfigurationsoptionen in loader.conf
verstanden:
default
Ein Glob-Muster, um den Standardeintrag
auszuwählen. Der Standardeintrag kann im Systemstartmenü selbst
geändert werden, dann wird der Name des ausgewählten Eintrags in
einer EFI-Variablen gespeichert und diese Option außer Kraft
gesetzt.
timeout
Wie lange (in Sekunden) das Systemstartmenü
angezeigt werden soll, bevor der Standardeintrag gestartet werden soll. Dies
kann im Systemstartmenü selbst geändert und in einer
EFI-Variablen gespeichert werden, womit diese Option außer Kraft
gesetzt wird.
Falls die Zeitüberschreitung deaktiviert wird, wird der
Standardeintrag sofort gestartet. Das Menü kann durch Drücken
und Halten einer Taste, bevor Systemd-boot aufgerufen wird, angezeigt
werden.
console-mode
Diese Option konfiguriert die Auflösung der
Konsole. Akzeptiert eine Zahl oder eine der nachfolgend aufgeführten
besonderen Werte. Die folgenden Werte können benutzt werden:
0
Standard UEFI 80x25-Modus
1
80x50-Modus, nicht von allen Geräten
unterstützt
2
der erste von der Geräte-Firmware bereitgestellte
Nichtstandardmodus, falls vorhanden
auto
wählt mittels Heuristiken automatisch einen
geeigneten Modus aus
max
wählt den höchstnummerierten
verfügbaren Modus aus
keep
behält den von der Firmware ausgewählten
Modus bei (Vorgabe)
editor
Akzeptiert ein logisches Argument. Aktiviert (die
Vorgabe) oder deaktiviert den Editor. Der Editor sollte deaktiviert werden,
falls nicht berechtigte Personen Zugang zu der Maschine haben.
auto-entries
Akzeptiert ein logisches Argument. Aktiviert (die
Vorgabe) oder deaktiviert Einträge für andere auf der
Systemstartpartition gefundene Systemstarteinträge. Dies kann
insbesondere nützlich sein, wenn Ladeeinträge erstellt werden,
um die Ersatzbeschreibungen für diese Einträge anzuzeigen.
auto-firmware
Akzeptiert ein logisches Argument. Aktiviert (die
Vorgabe) oder deaktiviert den Eintrag »Reboot into
firmware«.
random-seed-mode
Akzeptiert entweder »off«,
»with-system-token« oder »always«. Falls
»off«, wird weder ein Zufallsstartwert aus dem ESP gelesen noch
an das Betriebssystem weitergegeben. Falls »with-system-token«
(die Vorgabe), wird
systemd-boot nur einen Zufallsstartwert aus dem ESP
(aus der Datei /loader/random-seed) lesen, falls die EFI-Variable
LoaderSystemToken gesetzt ist, und dann aus der Kombination beider
einen Zufallsstartwert ableiten und an das Betriebssystem weitergeben. Falls
»always«, wird das Systemstartprogramm dies sogar dann machen,
wenn
LoaderSystemToken nicht gesetzt ist. Dieser Modus ist in
Umgebungen sinnvoll, bei denen der Schutz gegenüber der
Wiederverwendung von Betriebssystemabbildern kein Problem darstellt und der
Zufallsstartwert selbst dann verwendet werden soll, wenn keine weitere
Einrichtung vorhanden ist. Verwenden Sie
bootctl random-seed, um
sowohl die Zufallsstartwertedatei im ESP als auch die
EFI-Systemmerkmal-Variable zu initialisieren.
Siehe Zufallsstartwerte[1] für weitere
Informationen.
# /boot/efi/loader/loader.conf
timeout 0
default 01234567890abcdef1234567890abdf0-*
editor no
Das Menü wird standardmäßig nicht angezeigt
(das Menü kann weiterhin durch Drücken und Halten einer Taste
während des Systemstarts angezeigt werden). Einer der Einträge
mit Dateien mit einem Namen, der mit
»01234567890abcdef1234567890abdf0-« beginnt, wird
standardmäßig ausgewählt. Falls dies auf mehr als einen
Eintrag zutrifft, wird der mit der höchsten Priorität
ausgewählt (im Allgemeinen der mit der höchsten
Versionsnummer). Der Editor wird deaktiviert, so dass es nicht
möglich ist, die Kernelbefehlszeile zu verändern.
- 1.
- Zufallsstartwerte
https://systemd.io/RANDOM_SEEDS
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Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von
Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
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