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man - Makros für das Formatieren von Handbuchseiten
groff -Tascii -man Datei …
groff -Tps -man Datei …
man [Abschnitt] Titel
Diese Handbuchseite beschreibt das Groff-Makropaket tmac.an, das oft als das man-Paket bezeichnet wird. Es sollte von Entwicklern benutzt werden, die Handbuchseiten für Linux schreiben oder portieren. Es ist nahezu vollständig kompatibel zu älteren Versionen dieses Paketes. Daher sollte es relativ problemlos möglich sein, andere Handbuchseiten zu konvertieren. (Zu den Ausnahmen gehört die NET-2 BSD-Veröffentlichung, die das völlig andere Makropaket mdoc(7) benutzt.)
Beachten Sie, dass Handbuchseiten von NET-2 BSD mit Groff durch die Nutzung der Option -mdoc anstelle der Option -man benutzt werden können. Es wird die Wahl der Option -mandoc empfohlen, da diese automatisch das benutzte Makropaket erkennt.
Wenn Sie Handbuchseiten für das Linux-Paket »man-pages« schreiben, lesen Sie bitte man-pages(7). Dort finden Sie die Konventionen, an die Sie sich halten sollten.
Der erste Befehl in einer Handbuchseite nach den Kommentarzeilen (die mit .\" beginnen) sollte
sein. Für Details zu den Argumenten für den Befehlt TH sei auf man-pages(7) verwiesen.
Beachten Sie, dass mit mdoc(7) formatierte BSD-Seiten nicht mit dem Befehl TH beginnen, sondern mit Dd.
Abschnitte beginnen mit .SH, gefolgt von ihrem Titel.
Der einzige obligatorische Bestandteil ist BEZEICHNUNG. Er sollte der erste Abschnitt werden und in der nächsten Zeile eine einzeilige Beschreibung des Programms folgen:
Es ist überaus wichtig, dass dieses Format eingehalten wird und dass ein Rückwärtsschrägstrich (\) vor dem einzelnen Bindestrich nach dem Elementenamen steht. Dieses Format wird vom Programm mandb(8) benutzt, um eine Datenbank mit Kurzbeschreibungen für die Befehle whatis(1) und apropos(1) aufzubauen. (Lesen Sie lexgrog(1) für weitere Details bezüglich der Syntax des Abschnitts NAME.)
Eine Liste weiterer möglicher Abschnitte einer Handbuchseite finden Sie in man-pages(7).
Die Befehle für die Auswahl der Schriftart sind:
Traditionell darf ein Befehl bis zu sechs Argumente haben, doch die GNU-Version überschreitet diese Begrenzung. (Sie werden sich aber vielleicht trotzdem auf sechs Argumente beschränken, um portable Handbuchseiten zu schreiben.) Die Argumente werden durch Leerzeichen getrennt. Sollen Argumente Leerzeichen enthalten, müssen die Argumente in doppelte Anführungszeichen eingeschlossen werden. Für die Makros, die wechselnde Schriftarten erstellen, werden hintereinander ohne die dazwischenliegenden Leerzeichen ausgegeben, sodass beispielsweise mit dem Befehl .BR ein Wort im Fettdruck, gefolgt von einem Wort im normalen Schrifttyp dargestellt werden kann. Ohne Argumente wird der Befehl auf die nächste Textzeile angewendet.
Im Folgenden werden weitere relevante Makros und vordefinierte Zeichenfolgen aufgelistet. Sofern nicht anders angegeben, beenden alle Makros die aktuelle Textzeile. Viele dieser Makros setzen oder verwenden den aktuellen »vorherrschenden Einzug« (prevailing indent). Der Wert für den Einzug wird für jedes Makro mit dem unten erläuterten Parameter i bestimmt. Makros können i auslassen und so der bisher verwendete Einzug beibehalten werden. Als Ergebnis können die folgenden Absätze den gleichen Einzug verwenden, ohne diesen erneut einzugeben. Ein normaler (nicht eingezogener) Absatz setzt den Einzug wieder auf den Standardwert (0,5 Zoll) zurück. Standardmäßig wird der Einzug in der typografischen Einheit En gemessen. Versuchen Sie, die Einzüge in den Einheiten En oder Em festzulegen, da diese sich automatisch an Änderungen der Schriftgröße anpassen. Weitere wichtige Makros sind wie folgt definiert:
Diese Makros werden seit GNU-Troff 1.20 (2009-01-05) und Heirloom Doctools Troff seit 160217 (2016-02-17) unterstützt.
Zum man-Paket gehören die folgenden vordefinierten Zeichenketten:
Obwohl technisch gesehen man ein Troff-Makropaket ist, gibt es eine große Zahl von anderen Werkzeugen, die Handbuchseitendateien verarbeiten und nicht alle Troff-Fähigkeiten implementieren. Daher vermeiden Sie am besten den Einsatz einiger eher exotischer Troff-Fähigkeiten soweit wie möglich, damit andere Werkzeuge korrekt arbeiten können. Vermeiden Sie die Verwendung der verschiedenen Troff-Präprozessoren. (Wenn es sein muss, verwenden Sie tbl(1). Versuchen Sie aber, zweispaltige Tabellen mit den Befehlen IP und TP zu realisieren). Vermeiden Sie Berechnungen, die meisten anderen Werkzeuge können sie nicht verarbeiten. Verwenden Sie einfache Befehle, die leicht in andere Formate zu übersetzen sind. Die folgenden Troff-Makros werden als sicher angesehen: \", ., ad, bp, br, ce, de, ds, el, ie, if, fi, ft, hy, ig, in, na, ne, nf, nh, ps, so, sp, ti, tr.
Sie können auch viele Troff-Escape-Sequenzen verwenden (diese Sequenzen beginnen mit \). Wenn Sie den umgekehrten Schrägstrich (Backslash) als normalen Text benötigen, verwenden Sie \e. Sie können auch die folgenden Sequenzen, in denen x oder xx für einen beliebigen Buchstaben und N für eine beliebige Ziffer stehen, verwenden: \', \`, \-, \., \", \%, \*x, \*(xx, \(xx, \$N, \nx, \n(xx, \fx und \f(xx. Vermeiden Sie es, mit Escape-Sequenzen Grafiken zu zeichnen.
Verwenden Sie nicht den optionalen Parameter für bp (Seitenumbruch). Verwenden Sie nur positive Werte für sp (vertikaler Abstand). Definieren Sie kein Makro (de) mit dem gleichen Namen wie ein Makro in diesem oder dem mdoc-Makropaket mit einer anderen Bedeutung; wahrscheinlich werden solche Neudefinitionen ignoriert. Jeder positive Einzug (in) sollte mit einem passenden negativen Einzug gekoppelt werden (obwohl Sie stattdessen die Makros RS und RE verwenden sollten). Beim Prüfen von Bedingungen (if,ie) sollten Sie sich auf 't' oder 'n' beschränken. Nur Übersetzungen (tr), die ignoriert werden können, sollten verwendet werden. Änderungen der Schriftart (ft und die Escape-Sequenz \f Escape-Sequenz) sollten nur die Werte 1, 2, 3, 4, R, I, B, P oder CW annehmen. (Der ft-Befehl darf auch keine Parameter haben).
Wenn Sie Fähigkeiten nutzen, die über das Erwähnte herausgehen, überprüfen Sie die Ergebnisse sorgfältig mit mehreren Programmen. Sobald Sie bestätigt haben, dass die zusätzliche Fähigkeit sicher ist, teilen Sie dem Betreuer dieses Dokuments den sicheren Befehl oder die Sequenz mit, damit sie zu dieser Liste hinzugefügt werden kann.
/usr/share/groff/[*/]tmac/an.tmac
/usr/man/whatis
Geben Sie auf alle Fälle im Text vollständige URLs (oder URIs) an. Einige Werkzeuge wie man2html(1) können sie automatisch in Hypertext-Links umwandeln. Sie können auch die Makros UR und UE verwenden, um Verweise zu verwandten Informationen zu kennzeichnen. Wenn Sie URLs einschließen, verwenden Sie die vollständige URLs (z. B. http://www.kernel.org) ), um sicherzustellen, dass die Werkzeuge die URLs automatisch finden können.
Werkzeuge, die solche Dateien verarbeiten, sollten die Datei öffnen und das erste Zeichen prüfen, das kein Leerraumzeichen ist. Ein Punkt (.) oder einfaches Anführungszeichen (') am Anfang einer Zeile kennzeichnet eine Troff-Datei (wie man oder mdoc). Eine linke spitze Klammer (<) zeigt eine SGML/XML-basierte Datei an (z. B. HTML oder DocBook). Alles Andere lässt einfachen ASCII-Text vermuten (z. B. ein Ergebnis von »catman«).
Viele Handbuchseiten beginnen mit '\", gefolgt von einem Leerzeichen und einer Liste von Zeichen, welche die Vorverarbeitung der Seite festlegt. Um der Portabilität zu anderen Programmen als Troff zu genügen, wird empfohlen, alles andere als tbl(1) zu vermeiden, Linux kann das automatisch erkennen. Allerdings möchten Sie vielleicht diese Informationen in Ihre Handbuchseite aufnehmen, damit diese von anderen (weniger leistungsfähigen) Systemen verarbeitet werden kann. Mit diesen Zeichen rufen Sie die folgenden Präprozessoren auf:
Im Vergleich zu Formaten wie mdoc und DocBook beschreibt die Mehrzahl der Makros Formatierungen (z. B. Schriftart und Zeilenabstand) statt semantische Inhalte zu kennzeichnen (z. B.: Dieser Text verweist auf eine andere Seite). Sogar HTML verfügt über mehr semantische Markierungen. Diese Situation macht es schwieriger, das man-Format für verschiedene Medien zu variieren, die Formatierung für ein bestimmtes Medium konsistent zu machen und automatisch Querverweise einzufügen. Mit der Beschränkung auf die oben beschriebene sichere Teilmenge sollte es einfacher sein, den zukünftigen Übergang zu einem anderen Format für Referenzseiten (wie z. B. Manual Pages) zu automatisieren.
Der Sun-Makro TX ist nicht implementiert.
apropos(1), groff(1), lexgrog(1), man(1), man2html(1), groff_mdoc(7), whatis(1), groff_man(7), groff_www(7), man-pages(7), mdoc(7)
Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 5.10 des Projekts Linux-man-pages. Eine Beschreibung des Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden sich unter https://www.kernel.org/doc/man-pages/.
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von René Tschirley <gremlin@cs.tu-berlin.de>, Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
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1. November 2020 | Linux |