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readprofile - Profilbildungs-Informationen des Kernels lesen
readprofile [Optionen]
Diese Handbuchseite dokumentiert Version 2.0 des Programms.
Der Befehl readprofile verwendet die Informationen in /proc/profile zum Ausgeben von ASCII-Daten auf der Standardausgabe. Die Ausgabe ist in drei Spalten geordnet: die erste bezeichnet die Anzahl der Clock-Ticks, die zweite den Namen der C-Funktion im Kernel, in der diese Anzahl Ticks auftrat und die dritte ist die normalisierte »Last« der Prozedur, berechnet als Verhältnis zwischen der Anzahl der Ticks und der Länge der Prozedur. Die Ausgabe wird mit Leerzeichen aufgefüllt, um die Lesbarkeit zu verbessern.
/proc/profile ein binärer Schnappschuss des Profilbildungs-Puffers /usr/src/linux/System.map die Symboltabelle für den Kernel /usr/src/linux/* das zu untersuchende Programm :-)
readprofile funktioniert nur mit Kerneln der Version 1.3.x oder neuer, da /proc/profile beim Versionssprung von 1.2 auf 1.3 geändert wurde.
Dieses Programm funktioniert nur mit ELF-Kerneln. Die Änderung für a.out-Kernels ist trivial und muss von dem Benutzer von a.out vorgenommen werden.
Um die Profilbildung zu ermöglichen, muss der Kernel neu gebootet werden, da kein Profilbildungs-Modul verfügbar ist und dies nicht leicht zu bauen ist. Für die Aktivierung geben Sie "profile=2" (oder eine andere Zahl) in der Befehlszeile des Kernels an. Die angegebene Zahl ist der Exponent zur Basis 2, der als Profilbildungs-Schrittweite verwendet wird.
Die Profilbildung wird deaktiviert, wenn Interrupts gehemmt sind. Das bedeutet, dass viele Profilbildungs-Informations-Ticks wieder erscheinen, wenn die Interrupts wieder aktiviert werden. Achten Sie auf solche irreführenden Informationen.
So durchsuchen Sie den Profilbildungs-Puffer, geordnet nach Clock-Ticks:
readprofile | sort -nr | less
So zeigen Sie die 20 am häufigsten geladenen Prozeduren an:
readprofile | sort -nr +2 | head -20
So wird nur das Dateisystemprofil ausgegeben:
readprofile | grep _ext2
So zeigen Sie alle Kernel-Informationen einschließlich Speicheradressen an:
readprofile -av | less
So durchsuchen Sie einen »eingefrorenen« Profilbildungs-Puffer für einen derzeit nicht aktiven Kernel:
readprofile -p ~/profile.freeze -m /zImage.map.gz
So starten Sie die Profilbildung mit 2kHz pro CPU und setzen den Profilbildungs-Puffer zurück:
sudo readprofile -M 20
Der Befehl readprofile ist Teil des Pakets util-linux, welches aus dem Linux Kernel-Archiv. heruntergeladen werden kann.
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.
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Oktober 2011 | util-linux |