rpmlint - auf häufig vorkommende Probleme in RPM-Paketen
prüfen
ÜBERSICHT
rpmlint [OPTION] …
[DATEI|PAKET] …
rpmlint ist ein Werkzeug zum Prüfen auf
häufig vorkommende Fehler in RPM-Paketen. Es kann zum Testen
einzelner Pakete und Spec-Dateien vor dem Hochladen oder zum
Überprüfen ganzer Distributionen verwendet werden.
Standardmäßig werden alle anwendbaren
Überprüfungen durchgeführt, aber spezifische
Prüfungen können auch über Befehlszeilenparameter
ausgeführt werden.
DATEI kann eine RPM-Paketdatei, eine Spec-Datei oder ein
Verzeichnis sein. Im Fall eines Verzeichnisses wird rekursiv nach zu
überprüfenden RPM- und Spec-Dateien gesucht. Der spezielle
Wert - sorgt dafür, dass aus der Standardeingabe gelesen wird
und dies als Inhalt einer (einzelnen) Spec-Datei aufgefasst wird.
PAKET ist der Name eines installierten Pakets oder ein
glob(7)-Muster, das auf installierte Pakete passt, es sei denn, eine
Datei dieses Namens existiert.
- -i, --info
- zeigt Erklärungen zu den ausgegebenen Meldungen an.
- -I,
--explain=Meldungskennung
- zeigt Erklärungen zu den angegebenen Meldungskennungen an und
beendet das Programm. Diese Option kann mehrmals angegeben werden.
- -c,
--check=Prüfung
- führt nur die angegebene Prüfung aus. Diese Option kann
mehrmals angegeben werden, falls mehrere Prüfungen
ausgeführt werden sollen. Prüfung ist der Name des
Python-Moduls (so wie es in der Import-Anweisung in Python angegeben
werden würde), das die Prüfung enthält.
- -a, --all
- überprüft alle installierten Pakete.
- -C,
--checkdir=Verzeichnis
- stellt das angegebene Verzeichnis der Pfadliste voran, aus der
Prüfungen geladen werden sollen, sofern es sich noch nicht in der
Liste befindet. Die vorgegebene Liste von Prüfungsverzeichnissen
enthält typischerweise nur /usr/share/rpmlint. Die Verzeichnisse in
den Prüfungsverzeichnislisten werden auch am Anfang der Liste der
Pfade, aus denen Python-Module geladen werden, eingefügt, wenn der
Prüfungsvorgang beginnt.
- -h, --help
- zeigt eine Zusammenfassung der Befehlszeilenoptionen an und beendet das
Programm.
- -v, --verbose
- agiert im ausführlichen Modus.
- -E,
--extractdir=Verzeichnis
- gibt das Basisverzeichnis für entpackte temporäre Dateien
an. Die Vorgabe ist das, was die Python-Funktion
tempfile.gettempdir() zurückgibt.
- -V, --version
- zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.
- -n,
--noexception
- ignoriert Ausgabefilter.
- --rawout=Datei
- schreibt die ungefilterte Ausgabe in die angegebene Datei.
- -f,
--file=Konfigurationsdatei
- lädt die Benutzerkonfiguration aus der angegebenen Datei. Die
Vorgabe ist $XDG_CONFIG_HOME/rpmlint (~/.config/rpmlint,
falls $XDG_CONFIG_HOME leer oder nicht gesetzt ist).
- -o,
--option=Wert
- setzt eine Konfigurationsoption außer Kraft. Der angegebene
Wert ist eine durch Leerraum getrennte Zeichenkette, deren erstes
Wort der Name der zu festzulegenden Option ist. Der Rückgabewert
der Python-Funktion eval() wird für den Rest als Wert
für die Option festgelegt. Wenn nur ein Optionsname
übergeben wird, dann wird dies so aufgefasst, als ob nichts als
Wert übergeben worden wäre. Siehe die mit rpmlint
gelieferte Datei config für eine Liste der
Konfigurationsoptionen und deren Typen. Zum Beispiel:
-o "NetworkEnabled True"
-o "Distribution 'Meine Lieblingsdistribution'"
-o "MaxLineLength 80"
-o "ValidShells ('/bin/sh', '/bin/bash')"
Nicht alle Prüfungen sind auf alle Argumenttypen anwendbar.
Um die Prüfungen bestmöglich zu nutzen, führen Sie
rpmlint mit allen Quell- und Binärpaketen aus, die in Ihrer
Erstellung produziert werden. Die Gruppe der Prüfungen, die
rpmlint auf Quellpakete anwendet, ist eine Obermenge derjenigen
für einfache Spec-Dateien, die Gruppe der Prüfungen, die auf
installierte Binärpakete angewendet werden, ist eine Obermenge
derjenigen für nicht installierte Binärpaket-Dateien und die
Prüfungen für Quell- und Binärpakete sind recht
unterschiedlich.
- /usr/share/rpmlint/config, /usr/share/rpmlint/config.*
- Eingebaute Konfiguration. Wenn als irgendein_Präfix-rpmlint
aufgerufen, wird
/usr/share/rpmlint/config.irgendein_Präfix verwendet,
falls es existiert, anderenfalls /usr/share/rpmlint/config.
- /etc/rpmlint/*config
- Systemweite Konfiguration.
- $XDG_CONFIG_HOME/rpmlint oder ~/.config/rpmlint
- Benutzerkonfiguration.
- 0
- Keine Fehler.
- 1
- Nicht spezifizierter Fehler.
- 2
- Abgebrochen.
- 64
- Eine oder mehrere Fehlermeldungen wurden ausgegeben.
- 66
- Schlechtigkeitsschwellwert wurde überschritten.
Ursprünglich von Frédéric Lepied geschrieben,
seitdem von verschiedenen Mitwirkenden bearbeitet und betreut.
Dieses Programm ist unter der GNU General Public License
lizenziert, siehe die Datei COPYING im Distributionsarchiv.
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von
Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.
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