sfdisk - eine Plattenpartitionstabelle anzeigen oder
verändern
ÜBERSICHT
sfdisk [Optionen] Gerät [-N
Partitionsnummer]
sfdisk [Optionen] Befehl
sfdisk ist ein Skript-orientiertes Werkzeug zur
Partitionierung beliebiger Blockgeräte. Wenn es in einem Terminal
ausgeführt wird, dann läuft es im interaktiven Modus (die
Standardeingabe bezieht sich auf ein Terminal).
Seit Version 2.26 unterstützt sfdisk
Festplattenbezeichnungen im Stil von MBR (DOS), GPT, SUN und SGI, jedoch ist
die CHS-Addressierung (Zylinder-Kopf-Sektor) nicht mehr möglich. CHS
war für Linux nie von Bedeutung, daher ergibt dieses
Adressierungskonzept für neue Geräte keinen Sinn.
(seit Version 2.26) richtet sfdisk Anfang und
Ende von Partitionen an Blockgerät-E/A-Begrenzungen aus, wenn
relative Größen angegeben werden, wenn die Vorgabewerte
verwendet werden oder wenn multiplikative Endungen (z.B. MiB) für
Größen verwendet werden. Es ist möglich, dass
Partitionsgrößen aufgrund der Ausrichtung optimiert (reduziert
oder vergrößert) werden, falls der Anfangsversatz genau in
Sektoren und die Partitionsgröße relativ oder durch
multiplikative Endungen angegeben ist.
Es wird empfohlen, den Startversatz überhaupt nicht
anzugeben und alle Partitionsgrößen in MiB, GiB (oder so). In
diesem Fall wird Sfdisk alle Partitionen an
Blockgerät-E/A-Begrenzungen ausrichten (oder wenn die
E/A-Begrenzungen zu klein sind, dann an Megabyte-Grenzen, um das
Plattenlayout portabel zu halten). Falls dieses Vorgabeverhalten nicht
gewünscht ist (normalerweise für sehr kleine Partitionen),
dann geben Sie den Versatz und die Größe in Sektoren an. In
diesem Fall folgt Sfdisk den angegebenen Nummern völlig ohne
irgendwelche Optimierungen.
sfdisk erzeugt keine Standard-Systempartitionen für
SGI- und SUN-Festplattenbezeichnungen, wie es fdisk(8) tut. Es ist
notwendig, alle Partitionen einschließlich der die gesamte Festplatte
umfassenden Systempartitionen explizit zu erzeugen.
sfdisk verwendet den Ioctl BLKRRPART (Partitionstabelle
erneut einlesen), um sicherzustellen, dass das Gerät nicht durch das
System oder andere Werkzeuge verwendet wird (siehe auch --no-reread). Es ist
möglich, dass diese Funktionalität oder ein anderes Sfdisk zu
einem Ressourcenwettstreit mit udevd führt. Es wird empfohlen,
mit der Option --lock mögliche Kollisionen zu vermeiden. Die
exklusive Sperre wird Udevd dazu veranlassen, die Ereignisbearbeitung des
Gerätes zu überspringen.
Die Eingabeaufforderung von sfdisk ist lediglich ein
Hinweis für Benutzer und eine angezeigte Partitionsnummer bedeutet
nicht, dass der zugehörige Eintrag in der Partitionstabelle erzeugt
wird (sofern -N nicht angegeben ist), insbesondere für
Tabellen mit Lücken.
Die Befehle schließen sich gegenseitig aus.
- [-N Partitionsnummer] Gerät
- In der Voreinstellung liest sfdisk die Spezifikation für die
gewünschte Partitionierung des Geräts aus der
Standardeingabe und ändert dann die Partitionstabellen auf diesem
Blockgerät. Nachfolgend finden Sie eine Beschreibung des
Eingabeformats. Wenn sfdisk ermittelt, dass die Standardeingabe ein
Terminal ist, startet es eine interaktive Sitzung.
Wenn die Option -N angegeben ist, werden die
Änderungen auf die Partition angewendet, auf welche die
Partitionsnummer verweist. Nicht angegebene Felder der Partition
werden nicht verändert.
Beachten Sie, dass Sie mit -N auch ungenutzte
Partitionen bearbeiten können. Beispielsweise enthält der
MBR stets vier Partitionen, aber die Anzahl der tatsächlich
genutzten Partitionen kann kleiner sein. In diesem Fall folgt
sfdisk den Standardwerten der Partitionstabelle und wendet nicht
die voreingestellten Werte auf die mit -N angegebenen ungenutzten
Partitionen an. Siehe auch --append.
- -A, --activate
Gerät [Partitionsnummer …]
- schaltet die Bootfähig-Markierung für die angegebenen
Partitionen ein und die Bootfähig-Markierung für alle nicht
angegebenen Partitionen aus. Der besondere Platzhalter »-«
kann statt der Partitionsnummer verwendet werden, um die
Bootfähig-Markierung auf allen Partitionen auszuschalten.
Der Aktivierungsbefehl wird nur für MBR und PMBR
unterstützt. Falls eine GPT-Festplattenbezeichnung erkannt wird,
dann gibt Sfdisk eine Warnung aus und schaltet automatisch auf PMBR
um.
Falls keine Partitionsnummer angegeben ist, werden alle
Partitionen aufgelistet, die als bootfähig markiert sind.
- --delete
Gerät [Partitionsnummer …]
- löscht alle oder die angegebenen Partitionen.
- -d, --dump
Gerät
- gibt die Partitionen eines Gerätes in einem Format aus, das von
sfdisk als Eingabe verarbeitet werden kann. Weitere Informationen
finden Sie im Abschnitt SICHERUNG DER PARTITIONSTABELLE.
- -g, --show-geometry
[Gerät …]
- listet die Geometrie aller oder der angegebenen Geräte auf.
Für die Rückwärtskompatibilität hat die
veraltete Option --show-pt-geometry die gleiche Bedeutung wie
diese.
- -J, --json
Gerät
- gibt die Partitionen eines Geräts im JSON-Format aus. Beachten Sie,
dass JSON von sfdisk nicht als Eingabeformat verarbeitet werden
kann.
- -l, --list
[Gerät …]
- listet alle Partitionen von allen oder den angegebenen Geräten auf.
Dieser Befehl kann zusammen mit --verify verwendet werden.
- -F, --list-free
[Gerät …]
- listet die freien unpartitionierten Bereiche aller oder der angegebenen
Geräte auf.
- --part-attrs
Gerät Partitionsnummer [Attribute]
- ändert die GPT-Partitions-Attributbits. Falls keine
Attribute angegeben sind, dann werden die aktuellen
Partitionseinstellungen ausgegeben. Das Argument Attribute ist eine
durch Kommata oder Leerzeichen getrennte Liste von Bits oder Namen.
Beispielsweise setzt die Zeichenkette
»RequiredPartition,50,51« drei Bits. Die derzeit
unterstützten Attributbits sind:
- Bit 0
(RequiredPartition)
- Falls dieses Bit gesetzt ist, ist diese Partition für die
Funktionsfähigkeit der Plattform erforderlich. Der Ersteller der
Partition macht kenntlich, dass Löschen oder Verändern des
Inhalts zum Verlust von Funktionen der Plattform führen oder den
Start oder den Betrieb der Plattform beeinträchtigen oder
verhindern kann. Das System kann nicht normal funktionieren, wenn diese
Partition entfernt wird; sie sollte als Teil der Hardware des Systems
betrachtet werden.
- Bit 1
(NoBlockIOProtocol)
- EFI-Firmware sollte den Inhalt der Partition ignorieren und nicht
versuchen, aus ihr zu lesen.
- Bit 2
(LegacyBIOSBootable)
- Die Partition kann mittels klassischer BIOS-Firmware bootfähig
sein.
- Bits 3-47
- Ist nicht definiert und muss 0 sein. Dies ist für Erweiterungen in
zukünftigen Versionen der UEFI-Spezifikation reserviert.
- Bits 48-63
- Für GUID-spezifische Anwendungsfälle reserviert. Die
Verwendung dieser Bits ist vom Partitionstyp abhängig.
Beispielsweise verwendet Microsoft das Bit 60, um anzugeben, dass die
Partition schreibgeschützt ist, 61 für eine Kopie einer
anderen Partition (von Microsoft als »Volumeschattenkopie«
bezeichnet), 62 für versteckte Partitionen und 63 zum Verhindern
der automatischen Einhängung.
- --part-label
Gerät Partitionsnummer [Bezeichnung]
- ändert den GPT-Partitionsnamen (Bezeichnung). Falls
Bezeichnung nicht angegeben ist, dann wird die aktuelle
Partitionsbezeichnung ausgegeben.
- --part-type
Gerät Partitionsnummer [Typ]
- ändert den Partitionstyp. Falls kein Typ angegeben ist, dann
wird der aktuelle Partitionstyp ausgegeben.
Das Argument Typ ist hexadezimal für MBR, eine
GUID für GPT, ein Typ-Alias (beispielsweise
»linux«) oder ein Typ-Kürzel (beispielsweise
»L«). Für die
Rückwärtskompatibilität haben die Optionen
-c und --id die gleiche Bedeutung wie diese.
- --part-uuid
Gerät Partitionsnummer [UUID]
- ändert die GPT-Partitions-UUID. Falls UUID nicht angegeben
ist, dann wird die aktuelle Partitions-UID ausgegeben.
- --disk-id
Gerät [Kennung]
- ändert die Partitionskennung. Falls keine Kennung angegeben
ist, dann wird die aktuelle Partitions-UID ausgegeben. Die Kennung ist
eine UUID für GPt oder eine vorzeichenlose Ganzzahl für
MBR.
- -r, --reorder
Gerät
- nummeriert die Partitionen neu, sortiert nach ihrem Startversatz.
- -s, --show-size
[Gerät …]
- listet die Größe von allen oder den angegebenen Partitionen
in Einheiten von 1024 Byte auf. Dieser Befehl ist VERALTET, verwenden Sie
stattdessen blockdev(8).
- -T,
--list-types
- gibt alle unterstützten Typen für die aktuelle
Plattenbezeichnung oder die durch --label angegebene Bezeichnung
aus.
- -V, --verify
[Gerät …]
- prüft, ob die Partitionstabelle und die Partitionen korrekt
erscheinen.
- --relocate
Aktion Gerät
- verschiebt den Partitionstabellen-Header. Dieser Befehl wird derzeit nur
für GPT-Header unterstützt. Das Argument Aktion kann
Folgendes sein:
- gpt-bak-std
- verschiebt den GPT-Sicherungs-Header an den standardmäßigen
Ort am Ende des Geräts.
- gpt-bak-mini
- verschiebt den GPT-Sicherungs-Header hinter die letzte Partition. Beachten
Sie, dass der UEFI-Standard den Sicherungs-Header am Ende des
Geräts erwartet und Partitionierungswerkzeuge den Header
automatisch verschieben können, um dem Standard zu folgen.
- -a, --append
- erzeugt keine neue Partitionstabelle, sondern hängt nur die
angegebenen Partitionen an.
Beachten Sie, dass eine ungenutzte Partition in diesem Fall
wiederverwendet werden kann, obwohl sie nicht die letzte in der
Partitionstabelle ist. Siehe auch N, wie Sie einen Eintrag
für die Partitionstabelle angeben können.
- -b, --backup
- sichert die Sektoren der aktuellen Partitionstabelle, bevor mit der
Partitionierung begonnen wird. Der voreingestellte Name der
Sicherungsdatei ist ~/sfdisk-<Gerät>-<Position>.bak.
Einen anderen Namen können Sie mit der Option -O
(--backup-file) angeben.
- --color[=WANN]
- stellt die Ausgabe farbig dar. Das optionale Argument WANN kann
auto, never oder always sein. Falls WANN nicht
angegeben ist, ist auto die Voreinstellung. Die Farben
können deaktiviert werden. Die jeweilige einkompilierte
Voreinstellung zeigt Ihnen die Option --help an. Siehe auch den
Abschnitt FARBEN.
- -f, --force
- deaktiviert alle Konsistenzprüfungen.
- --Linux
- Veraltete und ignorierte Option. Standardmäßig ist die
Partitionierung mit Linux (und anderen modernen Betriebssystemen)
kompatibel.
- --lock[=Modus]
- verwendet eine exklusive BSD-Sperre für das Gerät oder die
Datei, auf dem/der es agiert. Das optionale Argument Modus kann
yes, no (oder 1 und 0) oder nonblock sein. Falls das
Argument Modus weggelassen wird, wird standardmäßig
yes angenommen. Diese Option setzt die Umgebungsvariable
$LOCK_BLOCK_DEVICE außer Kraft. Standardmäßig
wird überhaupt keine Sperre gesetzt, dies wird aber empfohlen, um
Kollisionen mit Udevd zu vermeiden.
- -n, --no-act
- führt alles außer dem Schreiben auf das Gerät selbst
durch.
- --no-reread
- prüft nicht mittels des Ioctls
»re-read-partition-table«, ob das Gerät verwendet
wird.
- --no-tell-kernel
- informiert den Kernel nicht über Partitionsänderungen. Diese
Option wird zusammen mit der Option --no-reread empfohlen, um
Partitionen auf einer verwendeten Platte zu ändern. Die
veränderte Partition sollte nicht verwendet (d.h.
eingehängt) sein.
- -O, --backup-file
Pfad
- setzt den voreingestellten Namen der Sicherungsdatei außer Kraft.
Beachten Sie, dass der Gerätename und die Position stets an den
Dateinamen angehängt werden.
- --move-data[=Pfad]
- verschiebt die Daten, nachdem die Partition einen neuen Platz bekommen
hat, z.B. wenn der Anfang einer Partition an einen anderen Platz auf der
Platte verschoben wurde. Die Größe der Partition darf sich
nicht ändern und der alte und neue Ort können sich
überlappen. Diese Option benötigt die Option -N,
damit sie nur für eine bestimmte Partition verarbeitet wird.
Der optionale Pfad gibt den Namen der Protokolldatei
an. Die Protokolldatei enthält Informationen zu allen
Lese-/Schreibvorgängen der Partitionsdaten. Das Wort
»@default« als Pfad zwingt sfdisk,
~/sfdisk-<Gerätename>.move für das Protokoll zu
verwenden. Das Protokoll ist seit Version 2.35 optional.
Beachten Sie, dass diese Aktion riskant und nicht atomar ist.
Vergessen Sie nicht, eine Sicherungskopie Ihrer Daten
anzulegen!
Siehe auch --move-use-fsync.
In dem nachfolgenden Beispiel erstellt der erste Befehl einen
freien Bereich der Größe 100 MiB vor der ersten Partition
und verschiebt die darin enthaltenen Daten (z.B. ein Dateisystem). Der
nächste Befehl erstellt eine neue Partition aus dem freien
Bereich (bei Versatz 2048) und der letzte Befehl sortiert die
Partitionen neu, so dass sie auf die Platten-Reihenfolge passen (der
ursprüngliche sdc1 wird sdc2 werden).
echo '+100M,' | sfdisk --move-data /dev/sdc -N 1
echo '2048,' | sfdisk /dev/sdc --append
sfdisk /dev/sdc --reorder
- --move-use-fsync
- verwendet den Systemaufruf fsync(2) nach jedem Schreibvorgang, wenn
Daten mit --move-data an einen neuen Ort verschoben wurden.
- -o, --output
Liste
- gibt die anzuzeigenden Spalten an. Mit --help erhalten Sie eine
Liste aller unterstützten Spalten.
Die voreingestellte Liste der Spalten kann erweitert werden,
indem Sie die Liste im Format +Liste angeben
(beispielsweise -o +UUID).
- -q, --quiet
- unterdrückt zusätzliche Informationsmeldungen.
- -u, --unit S
- Veraltete Option. Nur die Einheit »sector« wird
unterstützt. Beim Befehl --show-size wird diese Option nicht
unterstützt.
- -X, --label
Typ
- gibt den Festplattenbezeichnungstyp (z.B. dos, gpt) an.
Falls diese Option nicht angegeben ist, dann verwendet sfdisk die
existierende Festplattenbezeichnung als Vorgabe, aber falls es noch keine
Festplattenbezeichnung auf dem Gerät gibt, dann ist die Vorgabe
dos. Die Vorgabe oder die aktuelle Festplattenbezeichnung kann
durch die Skriptkopfzeile »label: <Name>« außer
Kraft gesetzt werden. Die Option --label erzwingt nicht die
Erstellung leerer Festplattenbezeichnungen durch sfdisk (siehe den
Abschnitt LEERE FESTPLATTENBEZEICHNUNGEN unten).
- -Y, --label-nested
Typ
- erzwingt die Bearbeitung einer geschachtelten Festplattenbezeichnung. Die
primäre Festplattenbezeichnung muss bereits existieren. Diese
Option erlaubt beispielsweise die Bearbeitung eines
hybriden/geschützten MBRs auf Geräten mit GPT.
- -w, --wipe
WANN
- entfernt Dateisystem, RAID und Partitionstabellensignaturen von dem
Gerät, um mögliche Kollisionen zu vermeiden. Das Argument
WANN kann auto, never oder always lauten. Wenn
diese Option nicht angegeben ist, ist die Vorgabe auto. In diesem
Fall werden die Signaturen nur im interaktiven Modus entfernt;
außer dass alte Partitionstabellensignaturen immer vor der
Erstellung einer neuen Partitionstabelle entfernt werden, falls das
Argument WANN nicht never ist. In allen Fällen werden
erkannte Signaturen durch Warnmeldungen berichtet, bevor eine neue
Partitionstabelle erstellt wird. Siehe auch den Befehl wipefs(8).
- -W, --wipe-partitions
WANN
- Dateisystem, RAID und Partitionstabellensignaturen von einer neu
erstellten Partition entfernen, um mögliche Kollisionen zu
vermeiden. Das Argument WANN kann auto, never oder
always sein. Wenn diese Option nicht angegeben ist, ist die Vorgabe
auto, bei der Signaturen nur im interaktiven Modus und nach
Bestätigung durch den Benutzer entfernt werden. In allen
Fällen werden erkannte Signaturen durch Warnmeldungen gemeldet,
nachdem eine neue Partition erstellt wurde. Siehe auch den Befehl
wipefs(8).
- -v, --version
- zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.
- -h, --help
- zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm.
sfdisk unterstützt zwei Eingabeformate und
generische Kopfzeilen.
Kopfzeilen
Die optionalen Kopfzeilen geben generische Informationen
an, die für die Partitionstabelle gelten. Das Kopfzeilenformat lautet:
Folgende Kopfzeilen werden derzeit akzeptiert:
- unit
- gibt die Partitionierungseinheit an. Die einzige unterstützte
Einheit ist sectors.
- label
- gibt den Partitionstabellentyp an. Beispielsweise dos oder
gpt.
- label-id
- gibt den Partitionstabellenkennzeichner an. Er sollte eine hexadezimale
Zahl (beginnend mit 0x) für MBR und eine UUID für GPT
sein.
- first-lba
- gibt den ersten für GPT-Partitionen benutzbaren Sektor an.
- last-lba
- gibt den letzten für GPT-Partitionen benutzbaren Sektor an.
- Tabellenlänge
- gibt die maximale Anzahl an GPT-Partitionen an.
- grain
- gibt die minimale Größe in Bytes an, die zur Berechnung der
Partitionsausrichtung verwendet wird. Die Vorgabe ist 1MiB. Es wird
nachdrücklich empfohlen, die Vorgabe zu verwenden. Falls Sie sich
nicht sicher sind, verändern Sie die Vorgabe nicht.
- sector-size
- gibt die Sektorengröße an. Diese Kopfzeile ist nur
informativ und wird nicht verwendet, wenn sfdisk eine neue
Partitionstabelle erzeugt. In diesem Fall wird immer der reale
gerätespezifische Wert verwendet und die
Sektorengröße aus der Ausgabe ignoriert.
Beachten Sie, dass Sie Kopfzeilen in der Eingabe nur vor der
ersten Partition angeben können.
Format ohne Feldnamen
wobei jede Zeile einen Partitionsdeskriptor darstellt.
Felder werden durch Leerraum, Kommata oder Semikola getrennt,
möglicherweise gefolgt von Leerraum; Leerraum am Anfang und Ende wird
ignoriert. Zahlen können oktal, dezimal oder hexadezimal angegeben
werden, die Vorgabe ist dezimal. Wenn ein Feld fehlt, leer oder mit
»-« angegeben ist, wird ein Vorgabewert verwendet. Wenn aber
die Option -N angegeben wird (eine einzelne Partition ändern),
ist die Vorgabe für jedes Feld sein vorheriger Wert.
Der Vorgabewert von Start ist der erste nicht zugewiesene
Sektor, der entsprechend der E/A-Begrenzungen ausgerichtet ist. Der
Vorgabe-Start-Versatz für die erste Partition ist 1 MiB. Der Versatz
kann von einer multiplikativen Endung (KiB, MiB, GiB, TiB, PiB, EiB, ZiB und
YiB) gefolgt werden; die Zahl wird dann als Versatz in Bytes
interpretiert.
Der Vorgabewert von Größe meint »so
viel wie möglich«, d.h. bis zur nächsten Partition oder
dem Ende des Geräts. Ein numerisches Argument wird
standardmäßig als Anzahl von Sektoren interpretiert; wird aber
die Größe von einem der multiplikativen Endungen (KiB, MiB,
GiB, TiB, PiB, EiB, ZiB und YiB) gefolgt, dann wird die Zahl als
Größe der Partition in Bytes interpretiert und wird dann
entsprechend der E/A-Begrenzungen ausgerichtet. Ein »+« kann
statt einer Zahl verwendet werden, um die Partition so weit wie
möglich zu vergrößern. Beachten Sie, dass
»+« äquivalent zu dem Standardverhalten für eine
neue Partition ist. Bestehende Partitionen werden wie notwendig in der
Größe verändert.
Der Partitions-Typ wird für MBR (DOS) in
hexadezimaler Notation angegeben, wobei das Präfix 0x optional ist.
Für GPT wird er als GUID-Zeichenkette oder als Kürzel oder als
Alias angegeben. Es wird empfohlen, zwei Buchstaben für
MBR-Hexadezimalcodes zu verwenden, um Kollisionen zwischen dem als veraltet
anzusehenden Kürzel »E« und »0E«
für den MBR-Hexadezimalcode zu vermeiden. Aus Gründen der
Abwärtskompatibilität versucht sfdisk, in
Partitionierungsskripten den Typ als erste Möglichkeit als
Kürzel anzusehen, obwohl es an anderen Stellen versucht,
Kürzel als letzte Möglichkeit zu probieren.
Seit Version 2.36 unterstützt Libfdisk
Partitionstypen-Aliase als Ergänzung zu den Kürzeln. Ein Alias
ist ein einfaches, menschenlesbares Wort (beispielsweise
»linux«).
Unterstützte Kürzel und Aliase:
- L - alias
»linux«
- Linux; bedeutet 83 für MBR und 0FC63DAF-8483-4772-8E79-3D69D8477DE4
für GPT.
- S - alias
»swap«
- Swap-Bereich (Auslagerungsspeicher); bedeutet 82 für MBR und
0657FD6D-A4AB-43C4-84E5-0933C84B4F4F für GPT
- Ex - alias
»extended«
- Erweiterte MBR-Partition; bedeutet 05 für MBR. Das
ursprüngliche Kürzel »E« ist als veraltet
anzusehen, da es mit dem MBR-Partitionstyp 0x0E kollidiert.
- H - alias
»home«
- home-Partition; bedeutet 933AC7E1-2EB4-4F13-B844-0E14E2AEF915 für
GPT
- U - alias
»uefi«
- EFI-Systempartition, bedeutet EF für MBR und
C12A7328-F81F-11D2-BA4B-00A0C93EC93B für GPT
- R - alias
»raid«
- Linux RAID; bedeutet FD für MBR und
A19D880F-05FC-4D3B-A006-743F0F84911E für GPT
- V - alias
»lvm«
- LVM; bedeutet 8E für MBR und E6D6D379-F507-44C2-A23C-238F2A3DF928
für GPT
Der Vorgabe-Typ-Wert ist linux.
Das Kürzel »X« für eine erweiterte
Linux-Partition (85) ist als veraltet anzusehen; verwenden Sie stattdessen
»Ex«.
bootbar wird als [*|-] angegeben,
standardmäßig nicht bootbar. Der Wert des Feldes ist
für Linux irrelevant – wenn Linux läuft, ist es bereits
gestartet – aber er könnte für bestimmte
Systemstartprogramme und für andere Betriebssysteme eine Rolle
spielen.
Format mit Feldnamen
Dieses Format ist lesbarer, robuster, erweiterbarer und
erlaubt es, zusätzliche Informationen (z.B. eine UUID) anzugeben. Es
wird empfohlen, dieses Format zu verwenden, um Ihre Skripte lesbarer zu
halten.
Das
Gerät-Feld ist optional.
sfdisk ermittelt die
Partitionsnummer aus dem Gerätenamen. Es erlaubt die Angabe der
Partitionen in willkürlicher Reihenfolge. Diese Funktionalität
wird meist von
--dump verwendet. Verwenden Sie diese nicht, wenn Sie
sich nicht sicher sind.
Der Wert kann zwischen Anführungszeichen angegeben
werden (zum Beispiel name="Partitionsname"). Derzeit werden
folgende Felder unterstützt:
- start=Zahl
- Der erste nicht zugewiesene Sektor, der entsprechend der E/A-Begrenzungen
ausgerichtet ist. Der Vorgabestartversatz für die erste Partition
ist 1 MiB. Dem Versatz kann eine multiplikative Endung (KiB, MiB, GiB,
TiB, PiB, EiB, ZiB und YiB) folgen), diese Zahl wird dann als Versatz in
Bytes interpretiert.
- size=Zahl
- gibt die Partitionsgröße in Sektoren an. Der Zahl
können multiplikative Endungen folgen (KiB, MiB, GiB, TiB, PiB,
EiB, ZiB und YiB), in diesem Fall wird die Größe als Bytes
interpretiert und an den E/A-Grenzen des Gerätes ausgerichtet.
- bootable
- markiert die Partition als bootfähig.
- attrs=Zeichenkette
- gibt die Partitionsattribute an, üblicherweise die
GPT-Partitionsattribut-Bits. In --part-attrs finden Sie weitere
Details zum GPT-Bitformat.
- uuid=Zeichenkette
- gibt die GPT-Partitions-UUID an.
- name=Zeichenkette
- GPT-Partitionsname
- type=Code
- Hexadezimalzahl (ohne 0x) für eine MBR-Partition beziehungsweise
GUID für eine GPT-Partition, oder ein Kürzel, wie für
das Format ohne Feldnamen. Zwecks
Abwärtskompatibilität hat das Feld Id= die gleiche
Bedeutung.
sfdisk erstellt standardmäßig keine
Partitionstabellen ohne Partitionen. Die Zeilen mit Partitionen werden im
Skript standardmäßig erwartet. Die leere Partitionstabelle
muss explizit mit den Skript-Kopfzeilen »label: <Name>«
ohne irgendwelche Partitionszeilen erbeten werden. Beispielsweise
erstellt
echo 'label: gpt' | sfdisk /dev/sdb
eine leere GPT-Partitionstabelle. Beachten Sie, dass --append diese
Funktionalität deaktiviert.
Es wird empfohlen, das Layout Ihrer Geräte zu sichern.
sfdisk unterstützt dies auf zwei Arten:
Verwenden Sie die Option --dump, um eine Beschreibung der
Geräteaufteilung in einer Textdatei zu speichern. Das Speicherformat
ist für die spätere Verarbeitung in sfdisk geeignet.
Beispiel:
sfdisk --dump /dev/sda > sda.dump
Dies kann später wie folgt zurückgespielt werden:
sfdisk /dev/sda < sda.dump
Falls Sie eine komplette (binäre) Sicherungskopie aller
Sektoren, in denen die Partitionstabelle gespeichert ist, machen
möchten, dann verwenden Sie die Option --backup. Sie schreibt
die Sektoren in Dateien ~/sfdisk-<Gerät>-<Versatz>.bak.
Der Vorgabename der Sicherungsdatei kann mit der Option --backup-file
geändert werden. Die Sicherungsdatei enthält nur rohe Daten
vom Gerät. Beachten Sie, dass das gleiche Konzept der
Sicherungsdateien von wipefs(8) verwendet wird. Zum Beispiel:
Der GPT-Header kann später folgendermaßen wiederhergestellt
werden:
dd if=~/sfdisk-sda-0x00000200.bak of=/dev/sda \
seek=$((0x00000200)) bs=1 conv=notrunc
Beachten Sie, dass die Option -I zur Wiederherstellung von Sektoren in
sfdisk seit Version 2.26 nicht mehr verfügbar ist. Die
benötigte Funktionalität stellt dd(1) bereit.
Implizites Einfärben wird deaktiviert, wenn die Datei
/etc/terminal-colors.d/sfdisk.disable leer ist.
Lesen Sie terminal-colors.d(5) über die
Einfärbekonfiguration. Die von sfdisk unterstützten
logischen Farbnamen sind:
- Die Kopfzeilen der ausgegebenen Tabellen.
- warn
- Die Warnmeldungen.
- welcome
- Die Begrüßungsnachricht.
Seit Version 2.26 sind die Optionen -R oder
--re-read, welche das erneute Einlesen der Partitionstabelle
erzwingen, in sfdisk nicht mehr verfügbar. Verwenden Sie
stattdessen blockdev --rereadpt.
Seit Version 2.26 sind die Optionen --DOS, --IBM,
--DOS-extended, --unhide, --show-extended,
--cylinders, --heads, --sectors, --inside-outer
und --not-inside-outer in sfdisk nicht mehr
verfügbar.
Karel Zak <kzak@redhat.com>
Die aktuelle Sfdisk-Implementierung basiert auf dem
ursprünglichen Sfdisk von Andries E. Brouwer.
Der Befehl sfdisk ist Teil des Pakets util-linux und kann von
https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/ heruntergeladen
werden.
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von
Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de>, Mario Blättermann
<mario.blaettermann@gmail.com> und Dr. Tobias Quathamer
<toddy@debian.org> erstellt.
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