SFTP(1) | General Commands Manual | SFTP(1) |
sftp
— Sichere
Dateiübertragung mit OpenSSH
sftp
[-46AaCfNpqrv
] [-B
Puffergröße] [-b
Stapeldatei] [-c
Chiffre] [-D
SFTP-Server-Pfad] [-F
SSH-Konfiguration] [-i
Identitätsdatei] [-J
Ziel] [-l
Begrenzung] [-o
SSH-Option] [-P
Port] [-R
Anzahl_der_Anfragen] [-S
Program] [-s
Subsystem | SFTP-Server]
Ziel
sftp
ist ein
Dateiübertragungsprogramm ähnlich ftp(1),
das alle Aktionen über einen verschlüsselten
ssh(1) -Transport abwickelt. Es kann auch viele
Funktionalitäten von SSH verwenden, wie asymmetrische
Authentifizierung und Komprimierung.
Das Ziel kann entweder als [Benutzer@]Rechner[:Pfad] oder als eine URI in der Form sftp://[Benutzer@]Rechner[:Port][/Pfad] angegeben werden.
Falls das Ziel einen
Pfad enthält, der kein Verzeichnis ist, wird
sftp
Dateien automatisch abfragen, falls eine
nichtinteraktive Authentifizierungsmethode verwandt wird; andernfalls wird
es dies nach einer erfolgreichen interaktiven Authentifizierung
durchführen.
Falls kein Pfad angegeben wurde oder falls
Pfad ein Verzeichnis ist, wird sich
sftp
an dem angegebenen
Rechner anmelden und in den interaktiven Modus
wechseln. Dabei wird, falls ein fernes Verzeichnis angegeben wurde, in
dieses gewechselt. Ein optionaler abschließender Schrägstrich
kann dazu verwandt werden, dass Pfad auf jeden Fall
als ein Verzeichnis interpretiert wird.
Da die Zielformate Doppelpunkte zur Abtrennung der Rechnernamen von den Pfadnamen oder Port-Nummern verwendet, müssen IPv6-Adressen in eckige Klammern eingeschlossen werden, um Mehrdeutigkeiten zu vermeiden.
Folgende Optionen stehen zur Verfügung:
-4
sftp
nur IPv4-Adressen
verwendet.-6
sftp
nur IPv6-Adressen
verwendet.-A
-a
-B
Puffergrößesftp
bei der Übertragung von Dateien verwendet. Größere
Puffer benötigen weniger Rundläufe auf Kosten von
höherem Speicherverbrauch. Die Vorgabe ist 32768 Byte.-b
StapeldateiEine Stapeldatei kann als
‘-’ angegeben werden, um die Standardeingabe anzuzeigen.
sftp
wird abbrechen, falls einer der folgenden
Befehle fehlschlagen wird: get
,
put
, reget
,
reput
, rename
,
ln
, rm
,
mkdir
, chdir
,
ls
, lchdir
,
chmod
, chown
,
chgrp
, lpwd
,
df
, symlink
und
lmkdir
.
Der Abbruch im Fehlerfall kann für jeden einzelnen
Befehl unterdrückt werden, indem dem Befehl das Zeichen
‘-’ vorangestellt wird (beispielsweise
-rm /tmp/blah*
). Die Ausgabe der Befehle kann
unterdrückt werden, indem dem Befehl das Zeichen
‘@’ vorangestellt wird. Diese zwei Präfixe
können in beliebiger Reihenfolge kombiniert werden,
beispielsweise -@ls /bsd
.
-C
-C
von SSH).-c
Chiffre-D
SFTP-Serverpfad-F
SSH-Konfiguration-f
-i
Identitätsdatei-J
Zielsftp
zuerst eine Verbindung zu dem in Ziel beschriebenen
Sprungrechner macht und dann von dort aus eine TCP-Weiterleitung zum dem
endgültigen Ziel vornimmt. Es können, durch Kommata
getrennt, mehrere Sprungrechner angegeben werden. Dies ist eine Kurzform
der Angabe einer Konfigurationsanweisung
ProxyJump
. Diese Option wird direkt an
ssh(1) weitergegeben.-l
Begrenzung-N
-b
gesetzt wird,
außer Kraft.-o
SSH-Optionssh
in
dem von ssh_config(5) verwandten Format benutzt werden.
Dies ist nützlich, um Optionen anzugeben, für die es keinen
separaten Befehlszeilenschalter für sftp
gibt. Beispielsweise zur Angabe eines anderen Ports verwenden Sie:
sftp -oPort=24
. Für vollständige
Details der nachfolgend aufgeführten Optionen und ihren
möglichen Werten lesen Sie ssh_config(5).
-P
Port-p
-q
-R
Anzahl_der_Anfragen-r
sftp
beim Verzeichnisdurchlauf
angetroffenen symbolischen Links nicht folgt.-S
Programm-s
Subsystem | SFTP-Server-v
Sobald es im interaktiven Modus ist, versteht
sftp
eine Reihe von Befehlen, die ähnlich
denen von ftp(1) sind. Groß-/Kleinschreibung ist
bei den Befehlen wichtig. Pfadnamen, die Leerzeichen enthalten,
müssen in englischen Anführungszeichen eingeschlossen werden.
Sämtliche Sonderzeichen, die innerhalb von Pfadnamen enthalten sind
und von glob(3) erkannt werden, müssen mit
Rückwärtsschrägstrichen (‘\’) maskiert
werden.
bye
sftp
.cd
[Pfad]chgrp
[-h
] Gruppe
Pfad-h
angegeben ist, dann wird Symlinks nicht
gefolgt. Pfad darf glob(7)
-Zeichen enthalten und kann auf mehrere Dateien passen.
Gruppe muss eine numerische GID sein.chmod
[-h
] Modus
Pfad-h
angegeben ist, dann wird Symlinks nicht gefolgt.
Pfad darf glob(7) -Zeichen
enthalten und kann auf mehrere Dateien passen.chown
[-h
] Eigentümer
Pfad-h
angegeben ist, dann wird Symlinks nicht
gefolgt. Pfad kann glob(7)
-Zeichen enthalten und kann auf mehrere Dateien passen.
Eigentümer muss eine numerische UID
sein.df
[-hi
] [Pfad]-h
angegeben
ist, wird die Kapazitätsinformation mittels
»menschenlesbarer« Endung dargestellt. Der Schalter
-i
erbittet zusätzlich zu den
Kapazitätsinformationen die Anzeige von Inode-Informationen. Dieser
Befehl wird nur auf Servern unterstützt, die die Erweiterung
»statvfs@openssh.com« implementieren.exit
sftp
.get
[-afpR
] ferner_Pfad
[lokaler_Pfad]Falls der Schalter -a
angegeben ist,
dann wird versucht, eine Teilübertragung von bestehenden Dateien
fortzusetzen. Beachten Sie, dass das Fortfahren annimmt, dass alle
Teilkopien der lokalen Dateien auf die fernen Kopien passen. Falls die
Inhalte der fernen Datei sich von der lokalen Teilkopie unterscheiden,
dann ist die entstehende Datei wahrscheinlich defekt.
Falls der Schalter -f
angegeben ist,
dann wird nach Abschluss der Dateiübertragung
fsync(2) aufgerufen, um die Datei auf Platte zu
schreiben.
Falls der Schalter -p
angegeben ist,
dann werden auch die vollständigen Dateiberechtigungen und
Zugriffszeiten mit kopiert.
Falls der Schalter -R
angegeben ist,
dann werden Verzeichnisse rekursiv kopiert. Beachten Sie, dass
sftp
keinen symbolischen Links folgt, wenn
rekursive Übertragungen durchgeführt werden.
help
lcd
[Pfad]lls
[ls-Optionen [Pfad]]lmkdir
Pfadln
[-s
] alter_Pfad
neuer_Pfad-s
angegeben ist, wird ein symbolischer Link
erstellt, ansonsten ein harter Link.lpwd
ls
[-1afhlnrSt
] [Pfad]Die folgenden Schalter werden erkannt und verändern das
Verhalten von ls
entsprechend:
-1
-a
-f
-h
-l
-n
-r
-S
-t
lumask
Umaskmkdir
Pfadprogress
put
[-afpR
] lokaler_Pfad
[ferner_Pfad]Falls der Schalter -a
angegeben ist,
dann wird versucht, eine teilweise Übertragung von bestehenden
Dateien fortzuführen. Beachten Sie, dass das Fortführen
davon ausgeht, dass alle Teilkopien auf der fernen Maschine auf die
lokale Kopie passen. Falls der Inhalt der lokalen Datei sich von dem der
fernen Kopie unterscheidet, dann wird die daraus entstehende Datei
wahrscheinlich beschädigt sein.
Falls nur der Schalter -f
angegeben
ist, dann wird an den Server eine Anfrage gesandt, nach der
Übertragung der Datei fsync(2) aufzurufen.
Beachten Sie, dass dies nur bei Servern unterstützt wird, die die
Erweiterung »fsync@openssh.com« implementieren.
Falls der Schalter -p
angegeben ist,
dann werden auch die vollständigen Dateiberechtigungen und
Zugriffszeiten mit kopiert.
Falls der Schalter -R
angegeben ist,
dann werden Verzeichnisse rekursiv kopiert. Beachten Sie, dass
sftp
keinen symbolischen Links folgt, wenn
rekursive Übertragungen durchgeführt werden.
pwd
quit
sftp
.reget
[-fpR
] ferner_Pfad
[lokaler_Pfad]get
mit gesetztem
Schalter -a
.reput
[-fpR
] lokaler_Pfad
[ferner_Pfad]put
mit gesetztem
Schalter -a
.rename
alter_Pfad neuer_Pfadrm
Pfadrmdir
Pfadsymlink
alter_Pfad neuer_Pfadversion
sftp
.!
Befehl!
?
ftp(1), ls(1), scp(1), ssh(1), ssh-add(1), ssh-keygen(1), ssh_config(5), glob(7), sftp-server(8), sshd(8) T. Ylonen and S. Lehtinen, SSH File Transfer Protocol, draft-ietf-secsh-filexfer-00.txt, Januar 2001, in Entwicklung befindliches Material.
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
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$Mdocdate: 3. August 2020 $ | Debian |