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/etc/adduser.conf - Konfigurationsdatei für adduser(8) und addgroup(8).
Die Datei /etc/adduser.conf enthält Vorgabewerte für die Programme adduser(8), addgroup(8), deluser(8) und delgroup(8). Jede Zeile enthält eine Option in der Form Option = Wert. Die Werte können von einfachen oder doppelten Anführungszeichen, das Gleichheitszeichen von Leerraum eingeschlossen werden. Kommentarzeilen müssen mit dem Raute-Zeichen (#) beginnen.
Die gültigen Konfigurationsoptionen sind:
Historischerweise erzwangen adduser(8) und addgroup(8) Konformität zu IEEE Std 1.003,1-2001. Damit sind nur die folgenden Zeichen in Gruppen- und Benutzernamen erlaubt: Buchstaben, Ziffern, Unterstriche, Punkte, Klammeraffen (@) und Bindestriche. Der Name darf nicht mit einem Bindestrich oder @ beginnen. Das »$«-Zeichen wird am Ende von Benutzernamen erlaubt, um typische Samba-Maschinenkonten zu erlauben.
Die Standardeinstellungen für NAME_REGEX und SYS_NAME_REGEX erlauben, das Benutzernamen Kleinbuchstaben und Zahlen enthalten, sowie den Gedanken- (-) und Unterstrich (_). Der Name muss mit einem Buchstaben (oder einem Unterstrich für Systembenutzer) beginnen.
Die über die Option --allow-all-names verfügbare, am wenigsten beschränkende Richtlinie macht einfach die gleichen Prüfungen wie useradd(8): Darf nicht mit einem Gedankenstrich, Pluszeichen oder einer Tilde beginnen und darf keinen Doppelpunkt, kein Komma, Schrägstrich oder Leerraum enthalten.
Mit dieser Option können verwirrende oder irreführende Namen erstellt werden; verwenden Sie sie vorsichtig.
Beachten Sie das Maximum von 32 byte, unabhängig von dem zur Auswertung des Benutzernamens verwandten regulären Ausdruck. Dies kann weniger als 32 sichtbare Zeichen sein, wenn Unicode-Zeichen in dem Benutzernamen verwandt werden.
Bei einigen Installationen wird gewünscht, dass Nicht-Systemkonten bei der Erstellung vorkonfigurierte Eigenschaften erhalten. Typischerweise möchte ein lokaler Administrator sicherstellen, dass selbst ohne Verzeichnisdienst ein Konto oder eine Gruppe mit einem bestimmten Namen auf allen Systemen, auf den er oder sie existiert, die gleiche numerische UID/GID hat.
Um diese Funktionalität zu aktivieren, definieren Sie in /etc/adduser.conf die Konfigurationsvariablen UID_POOL (für Benutzerkonten) und/oder GID_POOL (für Gruppen) und installieren Sie die entsprechenden Dateien in den konfigurierten Orten. Der Wert ist entweder eine Datei oder ein Verzeichnis. In letzterem Fall werden alle Dateien in dem Verzeichnis betrachtet, die dem Namensschema *.conf folgen.
Das Dateiformat ist ähnlich zu /etc/passwd: Textzeilen, durch Doppelpunkt getrennte Felder. Die Werte sind Benutzername/Gruppenname (verpflichtend), UID/GID (verpflichtend), Kommentare (optional, nur für Kennungen nützlich), Home-Verzeichnis (dito), Shell (dito).
Für UID_POOL und GID_POOL kann die gleiche Datei/das gleiche Verzeichnis verwandt werden.
Falls ein Konto / eine Gruppe erstellt wird, sucht adduser(8) in allen UID/GID-Vorrat-Dateien nach einer Zeile, die auf den Namen des frisch erstellten Kontos passt und verwendet die dort gefundenen Daten, um das Konto zu initialisieren, anstatt die Vorgaben zu verwenden. Die Einstellungen können auf der Befehlszeile außer Kraft gesetzt werden.
/etc/adduser.conf
deluser.conf(5), addgroup(8), adduser(8), delgroup(8), deluser(8)
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