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hosts - statische Tabelle für die Auflösung von Rechnernamen
/etc/hosts
Diese Handbuchseite beschreibt das Format der Datei /etc/hosts. Diese einfache Textdatei ordnet in jeder Zeile einer IP-Adresse einen Rechnernamen zu. Für jeden einzelnen Rechner sollte eine Zeile mit folgenden Angaben enthalten sein:
IP-Adresse kanonischer_Rechnername [Aliasse]
Die IP-Adresse kann entweder IPv4 oder IPv6 folgen. Die Felder eines Eintrags werden durch eine beliebige Anzahl von Leerzeichen und/oder Tabulatoren getrennt. Kommentare werden durch »#« eingeleitet; sämtlicher Text vom »#« bis zum Zeilenende wird ignoriert. Rechnernamen dürfen nur alphanumerische Zeichen, Minus-Zeichen »-« und Punkte ».« enthalten. Sie müssen mit einem Buchstaben beginnen und mit einem alphanumerischen Zeichen enden. Aliasse bieten die Möglichkeit, Namensänderungen, abweichende Schreibweisen, abgekürzte Rechnernamen oder generische Rechnernamen (zum Beispiel localhost) zu benutzen. Falls notwendig, kann ein Rechner zwei separate Einträge in dieser Datei haben, einen für jede Version des Internet-Protokolls (IPv4 und IPv6).
Der Berkeley Internet Name Domain (BIND) Server implementiert den Internet-Name-Server für UNIX-Systeme. Er erweitert die Datei /etc/hosts und die damit verbundene Namensauflösung und macht den Rechner dadurch unabhängig von der Aktualität und Vollständigkeit von /etc/hosts.
Auch wenn auf modernen Systemen die Rechnertabelle von DNS ersetzt wurde, wird sie immer noch viel verwendet für:
/etc/hosts
Änderungen dieser Datei wirken sich sofort aus, außer wenn sie von Programmen zwischengespeichert wird.
In RFC 952 wurde das ursprüngliche Format der Rechnertabelle veröffentlicht, das sich aber seither geändert hat.
Vor der Einführung des DNS war in dem damals gerade den Kinderschuhen entwachsenen Internet die Rechnertabelle die einzige Möglichkeit, Rechnernamen aufzulösen. Diese Datei konnte aus der offiziellen Rechner-Datenbank, die vom Network Information Control Center (NIC) gepflegt wurde, erstellt werden. Es waren allerdings oft lokale Änderungen notwendig, um sie bezüglich inoffizieller Aliasse und/oder unbekannter Rechner auf den neuesten Stand zu bringen. Das NIC pflegt die hosts.txt-Dateien nicht mehr, allerdings konnten zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Handbuchseite (circa 2000) im WWW historische hosts.txt-Dateien gefunden werden. Der Verfasser fand drei aus den Jahren 1992, 1994 und 1995.
# Die folgenden Zeilen werden für IPv4-fähige Rechner erwünscht 127.0.0.1 localhost # 127.0.1.1 wird oft als der FQDN der Maschine verwandt 127.0.1.1 thishost.example.org thishost 192.168.1.10 foo.example.org foo 192.168.1.13 bar.example.org bar 146.82.138.7 master.debian.org master 209.237.226.90 www.opensource.org # Die folgenden Zeilen werden für IPv6-fähige Rechner erwünscht ::1 localhost ip6-localhost ip6-loopback ff02::1 ip6-allnodes ff02::2 ip6-allrouters
hostname(1), resolver(3), host.conf(5), resolv.conf(5), resolver(5), hostname(7), named(8)
Internet RFC 952
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de>, Dr. Tobias Quathamer <toddy@debian.org> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
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30. Oktober 2022 | Linux man-pages 6.03 |