LILO(8) | Lilo-Dokumentation | LILO(8) |
lilo - installiert den Boot-Loader von LiLO
Hauptfunktion
? lilo
Hilfreiche Anwendungen:
? lilo -A # activate/show active partition
? lilo -E # edit header or update a bitmap file
? lilo -I # inquire path name of current kernel
? lilo -M # write a Master Boot Loader on a device
? lilo -q # query map and show its content
? lilo -R # set default command line for next reboot
? lilo -T # tell more about specified topic
? lilo {-u|-U} # uninstall LiLO boot loader
Lilo installiert einen Boot-Loader, der beim nächsten Systemstart aktiviert wird. Die Standard-Konfigurationsdatei /etc/lilo.conf (siehe Handbuchseite lilo.conf(5)) wird die Mehrzahl der Optionen enthalten, aber auf der Befehlszeile können auch viele Optionen (zum Überlagern von Teilen der Konfigurationsdatei) eingegeben werden.
Dieser Schalter wird außer Kraft gesetzt, sobald prompt in der Konfigurationsdatei erscheint!
Falls .xxx gleich .dat ist, dann wird die Datei als eine Konfigurationsdatei zum Setzen von Bitmap-Grafik-Parametern verwandt, die in den LILO-Header der Bitmap-Datei gleichen Namens übertragen werden.
Wenn eine .bmp-Datei mit einem Grafik-Editor (z. B. GIMP) geändert wird, geht der LILO-Header verloren. Mit der .dat-Datei, die als Text-Sicherungskopie der LILO-Header-Informationen dient, können Sie den Header wieder herstellen.
Vergleichen Sie mit der Option -P ignore, die bestimmte Prüfungen der Partitionstabelle umgeht.
ignore wird auch verwendet, um die Prüfung der Partitionstabelle auf Partitionstypen, welche die Installation eines LILO-Bootsektors nicht zulassen, zu umgehen. Vergleichen Sie mit dem Schalter »-F«, der die Überprüfung des tatsächlichen Bootsektors außer Kraft setzt.
I<globale_Option> ermöglicht die Weiterleitung aller globalen Optionen, die im oberen (globalen) Abschnitt der Konfigurationsdatei (/etc/lilo.conf) enthalten sein können. Zum Beispiel wird »-P nowarn« die Option »nowarn« so weiterleiten, als wenn sie in der Konfigurationsdatei gestanden hätte. (Dieses Verhalten bewirkt auch der Schalter »-w«). Ebenso wird »-P timeout=50« die Zeile »timeout=« der Konfigurationsdatei überschreiben oder die Option hinzufügen. Beachten Sie, dass der allgemeine Schalter -P tatsächlich eine Reihe von Befehlszeilen-Optionen dupliziert. Das ist jedoch nicht unbedingt das Gleiche wie einige Schalter, die andere Optionen außer Kraft setzen; z. B. »-g« (-P geometric), »-L« (-P lba32).
Dieser Befehl beginnt mit einem Abbild-Kennzeichner (wie er bei der Aktualisierung der Map-Datei gezeigt wird), dann einem Leerzeichen, dann den Kernelparametern. Die Kernelparameter werden der routinemäßig erstellten Kernelbefehlzeile angehängt. In jedem Fall, ob es nun Parameter gibt oder nicht, wird ein solcher einmaliger Befehl vom Systemlade-Code behandelt, als ober er bei der Eingabeaufforderung »boot:« gesetzt worden wäre. Dies könnte zu Eingabeaufforderungen »password:« beim Systemstart führen. Passen Sie auf! Lesen Sie lilo.conf(5) für Details.
Diese Option definiert die Speicherung der Sicherungsdatei in einer von drei Möglichkeiten: ein Verzeichnis für die Sicherung (Standard ist »/boot«) unter Verwendung des Standard-Dateinamens »boot.NNNN« im definierten Verzeichnis; eine Pfadnamen-Vorlage (Vorgabe wäre »/boot/boot«), an die ».NNNN« angehängt wird, oder den vollständigen Pfadnamen der Datei, der die richtige Endung ».NNNN« enthalten muss. Wird die Option zusammen mit -u verwendet, muss der volle Pfadname angegeben werden.
help gibt eine Liste verfügbarer Informationen aus ChRul listet die Partionen auf, die Änderungsregeln (Change-Rules) unterliegen EBDA gibt Informationen aus dem Extended BIOS Data Area aus geom=<Laufwerk> gibt die Laufwerksgeometrie für das Bios-Laufwerk aus; z. B. geom=0x80 geom gibt die Geometrie aller Laufwerke aus table=<Laufwerk> gibt die primäre Partitionstabelle aus; z.B. table=/dev/sda video gibt für den Boot-Loader verfügbare Grafik-Modi aus
RAID-Installationen den Boot-Record auf die RAID-Partition. Das bedingte Schreiben von MBRs ist möglich, um den RAID-Satz in Reparatur-Situationen bootfähig zu machen. Damit kann aber das Standardverhalten vollständig außer Kraft gesetzt werden. Mit dem Schalter »-x mbr-only« kann das Verhalten früherer Versionen eingestellt werden.
lilo -z -M /dev/sda lilo -M /dev/sda
Die oben aufgeführten Optionen für den Aufruf von Lilo auf der Befehlszeile entsprechen den unten angegebenen Schlüsselwörtern :
-b Boot-Gerät boot=Boot-Gerät -B Datei.bmp bitmap=Datei.bmp -c compact -d Verz delay=Verz -D Name default=Name -f Datei disktab=Datei -g geometric -l linear -L lba32 -m Map-Datei map=Map-Datei -P fix Korrekturtabelle -P ignore Ignoriertabelle -s Datei backup=Datei -S Datei force-backup=Datei -v [N] verbose=N -w nowarn -x Option raid-extra-boot=Option -Z Option bios-passes-dl=Option
Die hier beschriebenen Optionen können beim Booten auf der Befehlszeile angegeben werden, wenn ein Kernel-Image gebootet wird. Diese Optionen werden von LILO verarbeitet und werden aus der Befehlszeile entfernt, bevor diese an den Kernel übergeben wird (sofern nichts anderes angegeben wird).
Loading............... BIOS data check
Der Startvorgang erfolgt in zwei Stufen. Der Lader der ersten Stufe ist ein einzelner Sektor und wird vom BIOS oder vom Lader im MBR geladen. Der (räumlich stark begrenzte) Erststufen-Lader lädt den Lader der zweiten Stufe, der mehrere Sektoren beansprucht. Wenn der Erststufen-Lader die Steuerung übernimmt, gibt er den Buchstaben L aus; wenn er bereit ist, die Steuerung an die zweite Stufe zu übergeben, gibt er ein I aus. Wenn ein Fehler auftritt, wie z. B. ein Lesefehler von der Festplatte, gibt er einen hexadezimalen Fehlercode aus und versucht den Vorgang erneut auszuführen. Mit Ausnahme der von Lilo erzeugten Fehlercodes 40, 99 und 9A sind alle hexadezimalen Fehlercodes vom BIOS zurückgegebene Werte. Es folgt eine unvollständige Liste von Fehlercodes:
00 kein Fehler 01 ungültiger Plattenbefehl 02 Adressmarkierung nicht gefunden 03 Platte schreibgeschützt 04 Sektor nicht gefunden 06 Diskette wurde entfernt 08 DMA-Überlauf 0A schlechter Sektor-Schalter 0B schlechte Spur-Schalter 20 Controller-Fehlschlag 40 Such-Fehlschlag (BIOS) 40 Zylinder>1023 (LILO) 99 ungültiger Indexsektor zweiter Stufe (LILO) 9A keine Signatur auf dem Systemstartprogramm zweiter Stufe (LILO) AA Laufwerk nicht bereit FF Ermittlungsaktion fehlgeschlagen
Der Fehlercode 40 wird vom BIOS oder von LILO bei der Umwandlung von einer linearen (24-Bit)-Adresse zu einer geometrischen (C:H:S)-Adresse erzeugt. Auch auf älteren Systemen, die die lba32-(32-Bit)-Adressierung nicht unterstützen, kann dieser Fehler auftreten. Die Fehler 99 und 9A bedeuten in der Regel, dass die Map-Datei (-m oder map=) nicht lesbar ist. Wahrscheinlich wurde LILO nach einer Änderung im System nicht erneut ausgeführt oder LILO und das BIOS verwenden unterschiedliche Geometrie-Parameter, was Sie mittels »lilo -v3« anzeigen lassen können. (Sie müssen eventuell eine der Diagnose-Disketten aus der Quelltext-Distribution verwenden, um dieses Problem zu untersuchen.)
Wenn der Zweitstufen-Lader die Steuerung von der ersten Stufe übernommen hat, gibt er den Buchstaben L aus. Nachdem er sich initialisiert hat, wozu auch die Überprüfung der "Descriptor Table" - die Liste der zu bootenden Kernel/weiteren Betriebssysteme - gibt er "O" aus, womit in Großbuchstaben "LILO" angezeigt wird.
Alle Fehlermeldungen des Zweitstufen-Laders sind Texte in englischer Sprache. Sie versuchen mehr oder minder erfolgreich, den Fehlerort genau zu lokalisieren.
Die Konfigurationsdateioptionen backup und force-backup sollten ein Backup-Verzeichnis angeben oder auf allen RAID-Installationen eine Vorlage für den Pfadnamen der Sicherungsdatei. Die Verwendung eines expliziten Dateinamens kann die korrekte Erzeugung mehrfacher Sicherungsdateien verhindern. Am besten verwenden Sie den Standard-Mechanismus, weil er in allen Fällen korrekt arbeitet.
Copyright (C) 1992-1998 Werner Almesberger Copyright (C) 1999-2007 John Coffman Copyright (C) 2009-2014 Joachim Wiedorn
Weiterverteilung und Verwendung in Quell- und Binärform, mit oder ohne Änderungen, sind unter den Bedingungen der in der Datei COPYING auffindbaren BSD-Lizenz erlaubt.
lilo wurde geschrieben von:
Werner Almesberger (Versionen von 0 bis 21), John Coffman (Versionen von 21.2 bis 22.8), Joachim Wiedorn (seit Version 23.0).
Diese Handbuchseite wurde von Werner Almesberger und Joachim Wiedorn <joodevel at joonet.de> geschrieben.
lilo.conf(5), liloconfig(8), lilo-uuid-diskid(8), mkrescue(8), fdisk(8), mkinitrd(8)
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Lars J. Brandt <ljbrandt@jorma.ping.de>, Andreas Braukmann <andy@abra.de>, Martin Schulze <joey@infodrom.org>, Jens Seidel <tux-master@web.de>, Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de>, Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Übersetzer.
22. November 2015 | 24.2 |