sane-pixma(5) | SANE Scanner Access Now Easy | sane-pixma(5) |
sane-pixma - SANE-Backend für Canon Multifuktionsdrucker und CanoScan-Scanner
Die Bibliothek sane-pixma implementiert ein SANE-(Scanner Access Now Easy) Backend zum Zugriff auf Canon PIXMA / i-SENSYS / imageCLASS / imageRUNNER-Multifunktionsgeräte (Drucker mit Scanner) und die Canon CanoScan-Flachbett/TPU-Scanner. Das Backend implementiert sowohl die USB- als auch die Netzwerkschnittstelle (mittels der Protokolle BJNP und MFNP). Die Netzwerkschnittstelle unterstützt Scanner über IPv4 als auch IPv6 (MFNP über IPv6 wurde nicht getestet).
Gegenwärtig funktionieren die folgenden Scanner mit diesem Backend:
Die folgenden Modelle sind nicht gut getestet und/oder der Scanner hängt manchmal und muss aus- und wieder eingeschaltet werden:
Die folgenden Modelle könnten das gleiche Pixma-Protokoll wie die oben aufgeführten verwenden, aber es gab noch keine Berichte, ob sie funktionieren (oder nicht). Sie werden im Backend angegeben, so dass sie erkannt und aktiviert werden. Rückmeldungen (auf Englisch) sind auf der Sane-Devel-Mailingliste willkommen.
Die folgenden Modelle könnten teilweise das gleiche Pixma-Protokoll wie die anderen, oben aufgeführten Geräte verwenden, bedürfen aber noch weiterer Arbeit. Die sind im Backend als experimentell gekennzeichnet und benötigen die Umgebungsvariable PIXMA_EXPERIMENT=1, damit sie erkannt und aktiviert werden. Mitschnitte des Datenverkehrs werden benötigt, um das weiter zu untersuchen. Bitte kontaktieren Sie (auf Englisch) die Sane-Devel-Mailingliste.
Das Backend unterstützt:
Der Gerätename für USB-Geräte hat die Form pixma:xxxxyyyy_zzzzz, wobei x, y und z die Lieferantenkennung, die Produktkennung bzw. die Seriennummer sind.
Beispiel: pixma:04A91709_123456 ist ein MP150.
Gerätenamen für BJNP/MFNP-Geräte haben die Form pixma:aaaa_bbbbb, wobei aaaa das Scannermodell und bbbb der Rechnername oder die IP-Adresse ist.
Beispiel: pixma:MF4800_192.168.1.45 ist ein MF4800-Series-Multifunktions-Peripherigerät.
Dieses Backend, basierend auf geklontem Canon-Treiber-Protokoll, ist im Produktionzustand. Die Entwicklung erfolgte ohne irgendwelche passende Herstellerdokumentation, wahrscheinlich ist diese nie verfügbar. Allerdings haben wir es so gut wie möglich getestet, es könnte aber in manchen Situationen nicht funktionieren. Sie finden den aktuellen Status auf der Projekt-Homepage (siehe unten). Wir sind auf die Rückmeldungen der Benutzer angewiesen, um die Funktionalitäten und die Leistung zu verbessern.
Neben »gut bekannten« Optionen (z.B.
Auflösung, Modus usw.) stellt das Backend sane-pixma auch die
folgenden Optionen bereit, d.h. die Optionen können sich in der
Zukunft ändern.
Der Status der Geräteknöpfe kann z.B. mit scanimage -A
abgefragt werden.
Unter MAC OS X ist das Scannen per Knopf deaktiviert, da Libusb beim Lesen von
USB-Interrupts keine Zeitüberschreitungen beachtet; es könnte
aber über das Netzwerkprotokoll funktionieren.
Die Datei enthält eine optionale Liste von Netzwerkscannern, die die Protokolle BJNP oder MFNP verwenden. (Details zur Netzwerkunterstützung für Scanner finden Sie nachfolgend.) Normalerweise werden hier nur Scanner aufgeführt, die nicht automatisch erkannt werden, da sie in einem anderen Subnetz sind. Falls Sie nicht Linux verwenden und Ihr Betriebssystem keine Aufzählung von Schnittstellen erlaubt (d.h. es nicht die Funktion getifaddrs() unterstützt), könnte es ebenfalls notwendig sein, Ihren Scanner hier hinzuzufügen.
Scanner müssen in der Konfigurationsdatei wie folgt aufgeführt werden:
Methode kennzeichnet das verwendete Protokoll (bjnp wird für Tintenstrahl-Multifunktionsgeräte und mfnp wird für Laser-Multifunktionsgeräte verwendet).
Rechner ist der Rechnername oder die IP-Adresse des Scanners, z.B. bjnp://10.0.1.4 für IPv4, bjnp://[2001:888:118e:18e2:21e:8fff:fe36:b64a] für eine wörtliche IPv6-Adresse oder bjnp://meinscanner.meinedomain.org für einen Rechnernamen.
Portnummer ist optional und normalerweise durch die Methode impliziert. Port 8610 ist der Standard-Port für MFNP, 8612 für BJNP.
bjnp-timeout ist ein Scanner-spezifischer Wert für die Zeitüberschreitung im Netzwerkprotokoll. Der Wert wird in ms angegeben.
Definieren Sie einen Scanner pro Zeile.
Mit dem Parameter bjnp-timeout können globaler anwendbare Zeitüberschreitungen wie folgt gesetzt werden:
Eine mittels bjnp-timeout definierte Zeitüberschreitung wird für die nachfolgenden Scanner-Definitionen in der Datei gelten. Falls notwendig, kann die Einstellung bjnp-timeout mehrfach definiert werden, wobei jede Einstellung für die Scanner gilt, die der Einstellung folgen. Die letzte Einstellung wird für automatisch erkannte Scanner verwendet. Falls nicht explizit gesetzt, wird die Vorgabeeinstellung von 1000 ms angewandt.
Das Setzen von Zeitüberscheitungen sollte nur in Ausnahmefällen notwendig sein.
Falls gewünscht, kann die Vernetzung wie folgt deaktiviert werden:
USB-Scanner werden automatisch erkannt und erfordern keine Konfiguration.
Das Backend sane-pixma unterstützt Netzwerk-Scanner mittels der sogenannten Protokolle Canon BJNP und MFNP.
Canon scheint die Unterstützung für diese Protokolle in neueren Scannern zu entfernen. Um zu überprüfen, ob Ihr Scanner eines dieser Protokolle unterstützt, überprüfen Sie den Inhalt des Diensteeintrags _scanner._tcp in mDNS/DNS-SD (beispielsweise mittels avahi-discover(1)). Falls er nicht Port 8610 oder 8612 auflistet, unterstützt Ihr Scanner wahrscheinlich die Protokolle MFMP oder BJNP nicht.
Sowohl IPv4 als auch IPv6 werden unterstützt, aber IPv6 ist mit MFNP noch ungetestet. Bitte berichten Sie Ihre Ergebnisse auf Englisch auf der Mailingliste.
Normalerweise wird keine Konfiguration benötigt. Das Backend sane-pixma wird Ihren Scanner automatisch erkennen, falls er sich im gleichen Subnetz wie Ihr Computer befindet und Ihr Betriebssystem das unterstützt.
Falls Ihr Scanner nicht automatisch erkannt werden kann, können Sie ihn zu der Konfigurationsdatei sane-pixma hinzufügen (siehe oben).
Das Backend sane-pixma kommuniziert mit Port 8610 für MFNP oder Port 8612 für BJNP auf dem Scanner. Daher müssen Sie ausgehenden Verkehr ZU Port 8610 oder 8612 auf dem gemeinsamen Subnetz zum Scannen erlauben.
Die Scanner-Erkennung ist etwas komplizierter. Das Backend sane-pixma sendet ein Broadcast auf allen direkt verbundenen Subnetzen, die es finden kann (vorausgesetzt, Ihr Betriebssystem erlaubt die Aufzählung aller Netzwerkschnittstellen). Der Broadcast wird VON Port 8612 ZU Port 8610 oder 8612 auf der Broadcast-Adresse jeder Schnittstelle gesendet. Das ausgehende Paket wird gemäß der oben beschriebenen Regel erlaubt werden.
Antworten vom Scanner werden zurück zum Computer AN Port 8612 gesendet. Verbindungsnachverfolgung wird allerdings keine Treffer erkennen, da die Antwort nicht von der Broadcast-Adresse, sondern von der Adresse des Scanners kommt. Zur automatischen Erkennung Ihres Scanners müssen Sie daher eingehende Pakete AUF Port 8612 auf Ihrem Computer erlauben. Dies gilt sowohl für MFNP als auch für BJNP.
In aller Kürze: Öffnen Sie Ihre Firewall für sämtlichen Datenverkehr von Ihrem Computer an Port 8610 (für MFNP) oder 8612 (für BJNP) UND zu Port 8612 (für sowohl BJNP als auch MFNP) an Ihren Computer.
Mit den obigen Firewall-Regeln ist es nicht notwendig, den Scanner zu der Datei pixma.conf hinzuzufügen, außer der Scanner ist in einem Netzwerk, das nicht direkt an Ihren Computer angeschlossen ist.
sane(7), sane-dll(5), scanimage(1), scanadf(1), gamma4scanimage(1), getifaddrs(3)
Im Falle von Problemen mit einem neueren Pixma-Modell probieren
Sie den neusten Code des Backends sane-pixma aus, der im
Sane-Git-Depot verfügbar ist:
https://gitlab.com/sane-project/backends.git
Sie können auch auf der Sane-devel-Mailingliste auf Englisch um Unterstützung bitten.
Wittawat Yamwong, Nicolas Martin, Dennis Lou, Louis Lagendijk, Rolf Bensch
Wir möchten allen Testern und Helfern danken. Ohne sie wären wir nicht in der Lage, Untertreiber für Modelle zu schreiben, die wir nicht besitzen. Siehe auch die Projekt-Homepage.
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Übersetzer.
15. August 2020 |