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PBM - zweistufiges Netpbm-Bildformat
Dieses Programm ist Teil von netpbm(1).
Das PBM-Format ist der kleinste gemeinsame Nenner der monochromen Bild-Formate. Es dient als die gemeinsame Sprache einer großen Familie von Filtern zur Konvertierung von Raster-Graphiken. Der Grund liegt darin, dass das Format keinen Wert auf Effizienz legt, aber dafür einfach und universell ist. Es ist einfach Programme zu entwickeln, um von und zu ziemlich jedem Graphikformat zu konvertieren, oder das Bild zu bearbeiten.
Der Name »PBM« ist ein Akronym, das vom englischen »Portable-Bit-Map« abgeleitet ist.
Es ist kein Format, das normalerweise dazu verwenden werden würde, um eine Datei abzuspeichern oder sie jemandem zu senden. Es ist dafür zu aufwendig und wenig ausdruckskräftig. Es ist einfach ein Zwischenformat. In seiner reinsten Verwendung lebt es nur in einer Pipe zwischen zwei anderen Programmen.
Die Formatdefinition ist wie folgt.
Eine PBM-Datei besteht aus einer Reihe von einem oder mehreren PBM-Bildern. Vor, nach oder zwischen den Bildern befinden sich weder Daten, Begrenzungs- oder Füllzeichen.
Jedes PBM-Bild hat folgende Bestandteile:
Eine Zeile in einem Bild ist horizontal. Eine Spalte ist vertikal. Die Pixel in dem Bild sind quadratisch und fortlaufend.
(Vor Juni 2024 war spezifiziert, dass der Zeilenumbruch oder der Wagenrücklauf Teile des Kommentars waren und ignoriert wurden. Allerdings wurde das im Laufe der 22 Jahre, in denen Kommentare in der Spezifikation aufgeführt wurden, nie in Netpbm implementiert).
Alle Zeichen, auf die sich hier bezogen wird, sind ASCII-kodiert. »newline« (zu deutsch »Zeilenumbruch«) entspricht dem ASCII-Zeichen, das als »Line-Feed« oder »LF« bekannt ist. Ein »white space« (zu deutsch »Leerraumzeichen«) ist »Space« (Leerzeichen), »LF« (Zeilenumbruch), »TAB« (Tabulator), »VT« (vertikaler Tabulator) oder »FF« (Seitenvorschub) (dies dind die Zeichen, die die Funktion isspace() aus Standard-ANSI-C als »White Space« bezeichnet).
Es gibt sogar eine weitere Version vom PBM-Format, die noch einfacher ist, und noch verschwenderischer mit Platz als PBM umgeht, und zwar »Plain«-PBM. Tatsächlich ist »Plain«-PBM zuerst erschienen, allerdings ist selbst seinem Erfinder dessen verschwenderische Umgang mit Ressourcen nach einer Weile zu viel geworden, weshalb er auf das gewechselt ist, was wir nun als das reguläre PBM-Format kennen. Allerdings ist »Plain«-PBM derart redundant, das es praktisch unmöglich ist, es zu beschädigen. Sie können es mittels des liberalsten E-Mail-Systems verschicken (was der ursprüngliche Zweck des PBM-Formats war) und es wird nach der Ankunft immer noch lesbar sein. Sie können dutzende zufällige Bits kippen und trotzdem das ursprüngliche Bild einfach wieder zusammensetzen. Und wir müssen das Format hier kaum definieren, weil Sie es schon aus dem Augenschein heraus dekodieren können.
Netpbm-Programme erzeugen standardmäßig das »Raw«-PPM-Format (zu deutsch »roh«) anstatt des »Plain«-Formates. Aber mit gemeinsame Optionen -plain wird »Plain«-PBM ausgewählt.
Die Unterschiede sind folgende:
Hier ist ein kleines Beispielbild im »plain«-PBM-Format.
P1
# feep.pbm
24 7
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0 1 1 1 1 0 0 1 1 1 1 0 0 1 1 1 1 0 0 1 1 1 1 0
0 1 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1 0 0 1 0
0 1 1 1 0 0 0 1 1 1 0 0 0 1 1 1 0 0 0 1 1 1 1 0
0 1 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0
0 1 0 0 0 0 0 1 1 1 1 0 0 1 1 1 1 0 0 1 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Es gibt am Ende jeder dieser Zeilen ein Zeilenumbruchzeichen.
Sie können das »Plain«-PBM-Format mit dem Programm pnmtoplainpnm(1) aus dem regulären PBM-Format (nur das erste Bild in der Datei) erzeugen.
Programme, die dieses Format lesen, sollten so nachsichtig wie möglich sein und alles akzeptieren, was entfernt nach einer Rastergraphik aussieht.
Für PBM wurde kein Internet-Medientyp (auch MIME-Typ, Content-Typ) bei der IANA registriert, jedoch ist der Wert image/x-portable-bitmap gebräuchlich.
Beachten Sie, dass der PNM-Internet-Medientyp image/x-portable-anymap ebenfalls verwendet wird.
Es gibt keine Anforderungen an den Namen einer PBM-Datei. Die Konvention ist aber, die Endung ».pbm« zu verwenden. In Fällen, in denen es unbequem ist, zwischen den verschiedenen Unterformaten von PNM zu unterscheiden, ist die Verwendung von »pnm« ebenfalls üblich.
Vor Juli 2000 konnte in einer PBM-Datei maximal ein Bild enthalten sein. Deshalb ignorieren viele Werkzeuge zur Verarbeitung von PBM-Dateien sämtliche Daten nach dem ersten Bild; sie werden nicht eingelesen.
libnetpbm(1), pnm(1), pgm(1), ppm(1), pam(1), Programme, die PBM verarbeiten(1)
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Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Christoph Brinkhaus <c.brinkhaus@t-online.de> erstellt.
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| 27. Juni 2024 | Netpbm-Dokumentation |