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strerror, strerrorname_np, strerrordesc_np, strerror_r, strerror_l - gibt eine Zeichenkette zurück, die den Fehlercode beschreibt
#include <string.h>
char *strerror(int errnum); const char *strerrorname_np(int errnum); const char *strerrordesc_np(int errnum);
int strerror_r(int errnum, char *buf, size_t buflen);
/* XSI-konform */
char *strerror_r(int errnum, char *buf, size_t buflen);
/* GNU-spezifisch */
char *strerror_l(int errnum, locale_t locale);
strerrorname_np(), strerrordesc_np():
_GNU_SOURCE
strerror_r():
Die Funktion strerror() gibt einen Zeiger auf eine Zeichenkette mit der Beschreibung des Fehlercodes für das übergebene Argument errnum zurück. Möglicherweise wertet sie dabei den LC_MESSAGES-Teil der aktuellen Locale aus, um die passende Sprache zu wählen. (Falls beispielsweise errnum EINVAL ist, dann wird die zurückgelieferte Beschreibung »Invalid argument« sein.). Diese Zeichenkette darf nicht von der Anwendung verändert werden, wohl aber von einem nachfolgenden Aufruf von strerror() oder strerror_l(). Diese Zeichenkette wird von keiner anderen Bibliotheksfunktion, inklusive perror(3), verändert.
Wie strerror() gibt die Funktion strerrordesc_np() einen Zeiger auf eine Zeichenkette zurück, die den Fehlercode des im Argument errnum übergebenen Fehlers enthält, jedoch mit dem Unterschied, dass die zurückgegebene Zeichenkette nicht anhand der aktuellen Locale übersetzt ist.
Die Funktion strerrorname_np() gibt einen Zeiger auf eine Zeichenkette zurück, die den Namen des im Argument errnum übergebenen Fehlers enthält. Ist beispielsweise EPERM als Argument angegeben, gibt diese Funktion einen Zeiger auf die Zeichenkette »EPERM« zurück.
Die Funktion strerror_r() ähnelt strerror(), ist aber threadsicher. Diese Funktion ist in zwei Versionen verfügbar: eine in POSIX.1-2001 beschriebene XSI-konforme Version (verfügbar seit Glibc 2.3.4, aber vor Glibc 2.13 nicht POSIX-konform) und eine GNU-spezifische Version (verfügbar seit Glibc 2.0). Die XSI-konforme Version wird durch die in der ÜBERSICHT angegebenen Feature-Test-Makroeinstellungen bereitgestellt; anderenfalls wird die GNU-Version verwendet. Ohne explizit vereinbarte Feature-Test-Makros wird (seit Glibc 2.4) standardmäßig _POSIX_C_SOURCE mit dem Wert 200112L belegt, sodass standardmäßig die XSI-Variante von strerror_r() verwendet wird.
Die XSI-konforme strerror_r() ist für portable Anwendungen vorzuziehen. Sie gibt die Fehlerzeichenkette im vom Nutzer bereitgestellten Puffer buf der Länge buflen zurück.
Die GNU-spezifische strerror_r() gibt einen Zeiger auf eine Zeichenkette zurück, die die Fehlernachricht enthält. Dies kann entweder ein Zeiger auf eine Zeichenkette sein, die die Funktion in buf speichert, oder ein Zeiger auf irgendeine (unveränderbare statische) Zeichenkette(wobei dann buf nicht genutzt wird). Wenn die Funktion in buf eine Zeichenkette speichert, werden höchstens buflen Bytes gespeichert (die Zeichenkette kann gekürzt werden, wenn buflen zu klein und errnum unbekannt ist). Die Zeichenkette enthält immer ein abschließendes NULL-Byte ('\0').
strerror_l() verhält sich wie strerror(), aber weist errnum einer locale-abhängigen Fehlermeldung in der durch locale angegebenen Locale zu. Das Verhalten von strerror_l() ist nicht definiert, wenn locale das spezielle Locale-Objekt LC_GLOBAL_LOCALE ist oder kein gültiges Handle für ein Locale-Objekt.
Die Funktionen strerror(), strerror_l() und die GNU-spezifische strerror_r() geben die entsprechende Zeichenkette mit der Fehlerbeschreibung zurück oder eine Nachricht »Unbekannter Fehler nnn«, wenn die Fehlernummer unbekannt ist.
Bei Erfolg geben strerrorname_np() und strerrordesc_np() die entsprechende den Fehler beschreibende Zeichenkette zurück. Falls errnum eine unzulässige Fehlernummer ist, geben diese Funktionen NULL zurück.
Die XSI-konforme Funktion strerror_r() gibt bei Erfolg 0 zurück. Im Fehlerfall wird eine positive Fehlernummer (seit Glibc 2.13) oder -1 zurückgegeben und errno mit einem Wert belegt, der den Fehler angibt (Glibc vor Version 2.13).
POSIX.1-2001 und POSIX.1-2008 verlangen, dass ein erfolgreicher Aufruf von strerror() oder strerror_l() errno unverändert belässt. Sie merken an, dass wegen des nicht definierten Rückgabewerts zur Anzeige eines Fehlers eine Anwendung zur Fehlerprüfung vor dem Aufruf errno auf Null setzen und nach dem Aufruf überprüfen sollte.
Die Funktion strerror_l() kamen erstmals in Glibc 2.6 vor.
Siehe attributes(7) für eine Erläuterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrücke.
Schnittstelle | Attribut | Wert |
strerror() | Multithread-Fähigkeit | MT-Unsafe race:strerror |
strerrorname_np(), strerrordesc_np() | Multithread-Fähigkeit | MT-Safe |
strerror_r(), strerror_l() | Multithread-Fähigkeit | MT-Safe |
strerror() wird von POSIX.1-2001, POSIX.1-2008, C89 und C99 spezifiziert. strerror_r() wird von POSIX.1-2001 spezifiziert.
strerror_l() ist in POSIX.1-2008 spezifiziert.
Die GNU-spezifischen Funktionen strerror_r(), strerrorname_np() und strerrordesc_np() sind eine nicht standardisierte Erweiterungen.
POSIX.1-2001 gestattet strerror() das Setzen von errno wenn der Aufruf einen Fehler bewirkt, gibt aber nicht vor, welchen Wert die Funktion im Fehlerfall zurückgeben sollte. Auf einigen Systemen gibt strerror() NULL zurück, wenn die Fehlernummer nicht bekannt ist. Auf anderen Systemen gibt strerror() eine Meldung etwa wie »Fehler nnn aufgetreten« und setzt errno auf EINVAL, wenn die Fehlernummer unbekannt ist. C99 und POSIX.1-2008 verlangen, dass der Rückgabewert von NULL verschieden ist.
Die GNU-C-Bibliothek verwendet einen Puffer von 1024 Zeichen für strerror(). Diese Puffergröße sollte daher ausreichen, um einen Fehler ERANGE beim Aufruf von strerror_r() zu vermeiden.
strerrorname_np() und strerrordesc_np() sind weder multithread-fähig noch asynchronsignalsicher.
err(3), errno(3), error(3), perror(3), strsignal(3), locale(7)
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Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de> und Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.
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1. November 2020 |