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MKNOD(2) Linux-Programmierhandbuch MKNOD(2)

mknod, mknodat - erstellt eine reguläre oder eine Spezialdatei

ÜBERSICHT

#include <sys/types.h>
#include <sys/stat.h>
#include <fcntl.h>
#include <unistd.h>
int mknod(const char *Pfadname, mode_t Modus, dev_t Gerät);
#include <fcntl.h>           /* Definition der AT_*-Konstanten */
#include <sys/stat.h>
int mknodat(int dirfd, const char *Pfadname, mode_t Modus, dev_t Gerät);

Mit Glibc erforderliche Makros (siehe feature_test_macros(7)):

mknod():

_XOPEN_SOURCE >= 500
|| /* Seit Glibc 2.19: */ _DEFAULT_SOURCE
|| /* Glibc-Versionen <= 2.19: */ _BSD_SOURCE || _SVID_SOURCE

Der Systemaufruf mknod() erstellt einen Dateisystem-Knoten (Datei, Gerätedatei oder FIFO, auch bekannt als »named pipe«) namens Pfadname und mit den Attributen, die in Modus und Gerät angegeben wurden.

Das Argument Modus gibt sowohl den anzuwendenden Dateimodus als auch den Typ des zu erstellenden Knotens an. Es sollte eine Verbindung (mittels bitweisem ODER) eines der weiter unten angegebenen Typen und einer oder mehr der in inode(7) aufgeführten Dateimodusbits sein.

Der Dateimodus wird durch die umask des Prozesses auf die übliche Weise festgelegt: Ohne Standard-ACL sind die Zugriffsrechte des erzeugten Knotens also (Modus & ~umask).

Der Dateityp muss aus S_IFREG, S_IFCHR, S_IFBLK und S_IFIFO gewählt werden. In dieser Reihenfolge bestimmen sie eine reguläre Datei (die leer angelegt wird), eine Gerätedatei für ein zeichenorientiertes Gerät, eine Gerätedatei für ein blockorientiertes Gerät, einen FIFO (named pipe) und schließlich einen UNIX Domain Socket. (Der Dateityp null ist äquivalent zu S_IFREG).

Bei den Typen S_IFCHR und S_IFBLK legt Gerät die Major- und die Minor-Nummer der neu erzeugten Gerätedatei fest; anderenfalls wird Gerät ignoriert. (makedev(3) kann helfen, den Wert für Gerät zu ermitteln.)

Falls Pfadname schon existiert oder ein symbolischer Link ist, schlägt dieser Aufruf mit dem Fehler EEXIST fehl.

Der neu erzeugte Knoten läuft unter der effektiven UID des aufrufenden Prozesses. Falls das Verzeichnis, in dem sich der Knoten befindet, das »set-group-ID«-Bit gesetzt hat oder das Dateisystem mit BSD-Gruppensemantik eingehängt ist, erbt der neue Knoten die Gruppenrechte des Elternverzeichnisses; anderenfalls gehört er der effektiven Gruppenkennung des aufrufenden Prozesses.

Der Systemaufruf mknodat() funktioniert genauso wie mknod(), außer den hier beschriebenen Unterschieden.

Falls der in Pfadname übergebene Pfadname relativ ist wird er als relativ zu dem im Dateideskriptor dirfd referenzierten Verzeichnis interpretiert (statt relativ zum aktuellen Arbeitsverzeichnis des aufrufenden Prozesses, wie es bei mknod() für einen relativen Pfadnamen erfolgt).

Falls Pfadname relativ ist und dirfd den besonderen Wert AT_FDCWD annimmt wird Pfadname als relativ zum aktuellen Arbeitsverzeichnis des aufrufenden Prozesses interpretiert (wie mknod()).

Falls Pfadname absolut ist, wird Verzdd ignoriert.

Lesen Sie openat(2) für eine Beschreibung der Notwendigkeit von mkdirat().

Bei Erfolg geben mknod() und mknodat() null zurück. Bei einem Fehler wird -1 zurückgegeben und errno entsprechend gesetzt.

Das Elternverzeichnis gibt dem Prozess keine Schreibberechtigung oder eines der Verzeichnisse im Pfad-Präfix von Pfadname gewährte keine Suchberechtigung; siehe auch path_resolution(7).
Das Kontingent des Benutzers an Datenträgerblöcken oder Inodes auf dem Dateisystem ist ausgeschöpft.
Pfadname existiert bereits. Das umfasst auch den Fall, dass Pfadname ein symbolischer Link ist - egal ob der ins Leere weist oder nicht.
Pfadname zeigt aus dem für Sie zugänglichen Adressraum heraus.
Modus verlangte etwas Anderes zu erstellen als eine reguläre Datei, eine Gerätedatei, einen FIFO oder einen Socket.
Bei der Auflösung von Pfadname wurden zu viele symbolische Links gefunden.
Pfadname war zu lang.
Eine Verzeichniskomponente von Pfadname existiert nicht oder ist ein toter symbolischer Link.
Es war nicht genügend Kernelspeicher verfügbar.
Das Gerät, welches Pfadname enthält, hat keinen Platz für den neuen Knoten.
Eine als Verzeichnis benutzte Komponente von Pfadname ist kein Verzeichnis.
Modus verlangte etwas Anderes zu erstellen als eine reguläre Datei, einen FIFO (named pipe) oder einen UNIX Domain Socket und der Aufrufende ist nicht privilegiert (Linux: ihm fehlt die CAP_MKNOD-Capability). Dieser Fehler wird auch zurückgegeben, wenn das Dateisystem, das Pfadname enthält, den angeforderten Knotentyp nicht unterstützt.
Pfadname bezieht sich auf eine Datei auf einem schreibgeschützten Dateisystem.

Die folgenden zusätzlichen Fehler können bei mknodat() auftreten:

Verzdd ist kein zulässiger Dateideskriptor.
Pfadname ist relativ und Verzdd ist ein Dateideskriptor, der sich auf eine Datei bezieht, die kein Verzeichnis ist.

mknodat() wurde zu Linux in Kernel 2.6.16 hinzugefügt; Bibliotheksunterstützung wurde zu Glibc in Version 2.4 hinzugefügt.

mknod(): SVr4, 4.4BSD, POSIX.1-2001 (siehe aber auch das Folgende), POSIX.1-2008.

mknodat(): POSIX.1-2008.

POSIX.1-2001 sagt: »Die einzige portable Verwendung von mknod() ist das Erstellen eines FIFOs. Falls Modus nicht gleich S_IFIFO ist oder Gerät ist nicht 0, ist das Verhalten von mknod() unbestimmt«. Trotzdem sollte man heutzutage für diesen Zweck mknod() niemals verwenden und stattdessen die speziell für diesen Zweck bestimmte Funktion mkfifo(3) einsetzen.

Unter Linux kann mknod() nicht zur Erzeugung von Verzeichnissen verwendet werden. Man sollte Verzeichnisse mit mkdir(2) erzeugen.

Es gibt in dem NFS zugrunde liegenden Protokoll viele Unzulänglichkeiten. Einige davon betreffen mknod() und mknodat().

mknod(1), chmod(2), chown(2), fcntl(2), mkdir(2), mount(2), socket(2), stat(2), umask(2), unlink(2), makedev(3), mkfifo(3), acl(5), path_resolution(7)

Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 5.10 des Projekts Linux-man-pages. Eine Beschreibung des Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden sich unter https://www.kernel.org/doc/man-pages/.

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Lars J. Brandt <ljbrandt@jorma.ping.de>, Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de>, Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> und Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

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13. August 2020 Linux